"Blühende Landschaften" im Norden der Insel Usedom

Die 1990 von Helmut Kohl versprochenen blühenden Landschaften werden jetzt Wirklichkeit. Aber anders, als das mancher erwartet haben dürfte.

Im Norden der Insel Usedom planen die Energiewerke Nord GmbH (EWN) ein Projekt mit dem Titel "Kompensationsflächen Cämmerer See". Dahinter steckt nichts anderes als die Flutung eines rund 940 Hektar großen Areals zwischen Karlshagen und Peenemünde – dem Volk will man das unter dem schönklingenden Wort "Renaturierung" verkaufen. Absurd und leicht durchschaubar, da die Fläche bereits Natur ist.

In Wirklichkeit geht es darum, Ausgleichsflächen für mehrere Investitionsvorhaben in Lubmin zu schaffen. Ähnlich verhält es sich mit der geplanten Flutung des Polder Kamp bei Anklam. Das dort entstehende Gewässer dient dem Temperaturausgleich des Boddenwassers, da dieses sich infolge der Errichtung eines Gas- und Dampfkraftwerkes aufheizen wird. Die geplante Flutung auf der Insel hat angeblich nichts mit dem umstrittenen Steinkohlekraftwerksbau zu tun – zumindest, wenn man den Worten etablierter Politiker Glauben schenkt; aber deren Wort ist bekanntlich keinen Pfifferling mehr wert.

Eins steht fest: Hinter all dem Gefasel von "Rückkehr der Natur" oder "Amazonas des Nordens" stecken knallharte Finanzinteressen. Die unmittelbaren Auswirkungen für die Lebensqualität der Menschen vor Ort interessieren dieses System nicht. Zahlreiche Studien und Gutachten werden einfach vom Tisch gewischt.

Dabei besteht die große Gefahr, daß der Grundwasserspiegel ansteigt, was die Überflutung von Grundstücken und Kellern zur Folge hätte. Darüber hinaus wäre das Gewässer und umliegende Sumpfland auch ein Paradies für Mücken, Kormorane und Wildschweine. Obendrein ist die Peenemünder Denkmallandschaft durch die Flutung gefährdet.

Unabhängig davon, ob das eine oder andere Szenario eintritt, ist es ein Hohn, daß Ländereien, die von unseren Ahnen urbar gemacht worden sind, wieder zu Sumpflandschaft werden sollen. Man bekommt immer mehr ein Gefühl dafür, wie sich die Herrschenden ihren "Amazonas des Nordens" vorstellen: Müllentsorgungsgelände der Republik, vornehmlich für Nuklearabfälle.

Ob es sich um das Steinkohlekraftwerk, das Atommüll-Lager oder die "Renaturierung" im Inselnorden handelt: durch einmaligen und einfachen Protest wird man das alles nicht verhindern können. Die Herrschenden interessiert der Wille und die Meinung des Volkes herzlich wenig – erst recht nicht, wenn die Versagerparteien CDU/SPD/Linke/FDP/Grüne von Teilen des Volkes noch gewählt werden.

Nicht das System macht die Fehler, sondern das System ist der Fehler!

Quelle/Autor: SNBP
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Mittwoch, 01. Oktober 2008