1. Mai 2006: Arbeit für Deutsche

Rostock (DS). In ganz Deutschland waren am Tag der Arbeit, dem 1. Mai, auch wieder nationale Demonstranten auf der Straße, um ihrem Zorn Ausdruck zu geben. Denn auch mit der neuen Regierung bessert sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt nicht und der Protest der Gewerkschafter, die selbst Profiteure des Kapitals sind, ekelt viele Bürger nur noch an. Die Verstrickung der österreichischen Gewerkschaft in Spekulationen und Veruntreuung zeigt nur die Spitze eines korrupten Eisberges, der eben deshalb entsteht, weil zwei Drittel der Gewerkschaftsaktivitäten unter der sichtbaren Grenze geschehen. Alles andere ist Tünche.

Neben Magdeburg, Leipzig, Weinheim und Heppenheim konzentrierte sich der Protest der Straße auf Rostock, wo sich etwa 2.500 Demonstranten versammelten. Dies war gleichzeitig der Wahlkampfauftakt der NPD in Mecklenburg-Vorpommern. Daß nach den Angaben der Nachrichten Agentur Reuters die Polizei vor Ort etwa 800 Teilnehmer gezählt haben soll, zeigt entweder die Folgen der Bildungskatastrophe in deutschen Behörden oder die manipulativen Machenschaften der Agentur. Linke Medien wie die "taz" gingen von über tausend Teilnehmern aus, andere Zeitungen wollten 1.500 Teilnehmer bis über 2000 ("Der Tagesspiegel") gezählt haben.
All dies reichte natürlich nicht aus, um am Abend des 1. Mai in die "Aktuelle Kamera" des öffentlich-rechtlichen BRD-Staatsfernsehens zu gelangen, in der sonst nebensächlichste Themen behandelt werden. Was politisch nicht mit Diffamierung zu bekämpfen ist, verschweigt man, damit die Wähler bei der Abstimmung im Herbst für das Landesparlament nicht doch noch auf die Ideen kommen könnten, daß der einzig wählbare Protest gegen soziale Mißstände national ist. Und während Reuters den linken Krawalldemonstranten in Berlin eine Nacht zuvor unter dem schönen Titel "Walpurgisnacht" "nach Jahren" etwas mehr Friedfertigkeit attestierte, hieß es bei der Meldung über die Rostocker Veranstaltung lediglich wieder, daß mehrere tausend Menschen am 1. Mai gegen genehmigte Neonazi-Aufmärsche demonstriert hätten. Das ist die Sprache des Kalten Krieges, Marke "Schwarzer Kanal". In den Mittelpunkt werden die Menschen gerückt, die gegen die "Bösen" demonstriert haben. Das Partizip "genehmigt" läßt argwöhnen, daß es sich hier um eine Ausnahme handele, obwohl das Demonstrationsrecht die Regel ist und das Verbot die Ausnahme. Und schließlich soll der übliche Neonazi den braven Michel verschrecken.

Der aber wurde von der NPD zunächst vor der Demonstration flächendeckend mit Flugblattern aufgeklärt, gesellte sich zum Teil trotz der mannigfachen Absperrungen zu den Demonstranten oder konnte durch das offene Fenster die Botschaft der nationalen Opposition vernehmen.

Zur Auftaktkundgebung in der Nähe des Hauptbahnhofes, wo man eigens eine Bühne aufgebaut hatte, sprach der Ex-WASG-Mann Andreas Wagner sowie Nationalisten aus ganz Europa. Die Liedermacher Annett und Michael umrahmten das Programm, bevor es auf die immer wieder von Sitzblockaden unterbrochene Demonstrationsroute ging. So folgten schließlich zwei Zwischenkundgebungen vor dem Gewerkschaftshaus in der August Bebel Straße sowie vor dem Rostocker Arbeitsamt. In ihren Reden rechneten die NPD-Vertreter wie der Parteivorsitzende Udo Voigt, der Fraktionsvorsitzende in Sachsen Holger Apfel oder der Spitzenkandidat für Mecklenburg-Vorpommern Udo Pastörs mit der etablierten Politik ab. Neben den genannten Rednern sprachen noch Thorsten Heise und Patrick Wieschke aus Thüringen. Die Moderation hatte Landeschef Stefan Köster übernommen. Unter die gewaltbereiten Autonomen mischte sich auch PDS-Senator Wolfgang Nitzsche (Rostock)und zeigte damit wieder einmal die Schnittstellen zwischen etablierter Politik und antideutschen Krawalltouristen auf.

Organisation und Ablauf der 1. Mai-Demonstration in Rostock können als voller Erfolg bewertet werden und läutet einen spannenden Wahlkampf im Küstenland ein.



Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 02. Mai 2006