Da hilft nur noch Schocktherapie!

Ignorant oder ganz einfach beschränkt? Acht der neun Mitglieder des Bad Doberaner Hauptausschusses lehnten kürzlich eine Vorlage ab, die sich gegen eine Neuauflage des G-8-Gipfels 2015 in Heiligendamm richtet.
 
Der Antragsteller Bürger-Bund sieht mehr Kosten als Nutzen auf die Stadt zukommen, zumal im Vorfeld des G-8-Gipfels 2007 im Umfeld Heiligendamms alle Straßen saniert worden sind. Weitere Trassen seien nicht notwendig. Auch wird an Schäden erinnert, die Demonstranten seinerzeit auf Feldern im Doberaner Umland verursacht haben.
 
Die NPD im Landtag hatte bereits im Dezember des vorigen Jahres gefordert, gegenüber Außen- und Kanzleramt klarzustellen, daß eine Wiederholung des Kaviar-Gipfels in M/V nicht erwünscht sei. In der Januar-Sitzung werden die Nationalen ihre Position noch einmal untermauern (Drucksache 6/2617).
 
Beratungsresistente „Volksvertreter“
 
Zumindest in Bad Doberan erweist sich der Großteil der „Volksvertreter“ aber als beratungsresistent. Man müsse alles dafür tun, um „unsere Stadt bekannter zu machen.“ Da gäbe es nichts Besseres als einen G-8-Gipfel, schwadronierte die Unabhängige Doberaner Initiative. Ebenfalls ins Gipfel-Horn stößt Bürgermeister Hartmut Polzin (SPD): „Wir haben als Stadt umfänglich vom letzten Treffen in Heiligendamm profitiert“, sagte er laut OZ/Bad Doberaner Zeitung (17. Januar).
 
Die fünf Millionen an (Steuer-)Zuschüssen sind nach seiner Aussage für die Sanierung von Straßen verwendet worden. Welche Maßnahmen nunmehr im Vorfeld der von ihm erhofften Neuauflage durchgeführt werden müßten, ließ Polzin allerdings offen. Seine Sozi-Genossen in Rostock wandten sich übrigens vor wenigen Tagen klar gegen eine Wiederausrichtung des G-8-Gipfels 2015 durch M/V.  
 
„Wann wir schreiten Seit‘ an Seit‘“, heißt es in einem alten Arbeiter-Kampflied. Doch traten die SPD-Genossen auch schon mal geschlossener auf. Überdies erfolgte die Erklärung der Rostocker Sozen ganz offensichtlich als Reaktion auf einen NPD-Antrag in der Rostocker Bürgerschaft. Die Nationalen reichten bereits am 13. Januar eine Initiative ein, mit der sie sich gegen eine Neuauflage des „G8“ in Heiligendamm aussprechen und einen Vorstoß ihrer Landtagsfraktion unterstützen.  
 
Ab zum Betriebsausflug!
 
Und die Moral von der Geschicht‘? Beinharten Kommunisten wurde früher empfohlen, sich doch einmal selbst im angeblichen Sowjet-Paradies umzusehen. Das geschah in der Hoffnung, KPD-Anhänger zum Anschauungs-Unterricht vor Ort animieren und die Rückkehrer dann als geheilt begrüßen zu können. Schock-Therapien benötigen ganz offensichtlich auch die meisten der Stadtvertreter Bad Doberans.
 
Sollte Heiligendamm für 2015 tatsächlich den Zuschlag erhalten, wird ihnen dringend ans Herz gelegt, an den Demos teilzunehmen und sich dabei am besten gleich in der Nähe des linksextremen „Schwarzen Blocks“ aufzuhalten, um dessen gewalttätige Aktionen sozusagen hautnah mitzuerleben. Oder die Abgeordneten hospitieren, bewehrt mit Fahrradhelmen vom Billig-Discounter, auf Seiten der Einsatzkräfte. Denkbar wäre auch ein ehrenamtlicher Einsatz als zivile Feldbewacher in der Nähe des um Heiligendamm gezogenen Sicherheitszauns.  
 
Befreit vom Betriebsausflug der Doberaner Stadtvertreter sind natürlich der Bürgerbund und der NPD-Abgeordnete Dirk Susemihl, die Vernunft walten lassen, indem sie sich gegen neuerliche Kosten und Krawalle aussprechen.
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 21. Januar 2014