„Entscheidend ist auf’m Platz“

Über Schulerhaltung im ländlichen Raum diskutierte kürzlich eine Politikerrunde im mecklenburgischen Jördenstorf. Der Wahlkampf tobt auch auf diesem Gebiet.
 
Im Landkreis Güstrow, zu dem Jördenstorf gehört, gab es vor etwas mehr als 20 Jahren noch 51 weiterführende Schulen. Derzeit sind es noch 16, wobei ganze vier das Prädikat Landschule verdienen. Dreh- und Angelpunkt war auch beim oben erwähnten Politikerforum die landesseitig vorgegebene Mindestschülerzahl von 36.
 
22 Schüler würden ausreichen, wenn sie länger als 60 Minuten unterwegs wären, zitierte der Nordkurier den CDU-Landtagsabgeordneten Torsten Renz. Simone Oldenburg, Landtags-Kandidatin der Linken und Schulleiterin im nordwestlichen Mecklenburg, sprach sich dafür aus, dort, wo die Stundentafel zu 100 Prozent erfüllt werden könne, Ausnahmen zuzulassen und nicht starr an der jetzt vorgegebenen Mindestschülerzahl festzuhalten. Arno Süssig (Freie Wähler) schloß sich dem Standpunkt, derweil Sonja Imken (Bündnis 90/Die Grünen) „eine Art Masterplan“ verlangte.
 
Bereits 2007 NPD-Antrag zum Erhalt wohnortnaher Schulen
 
Die NPD-Landtagsfraktion hat bereits 2007 gefordert, die Rahmenbedingungen für Familien und schulpflichtige Kinder zu verbessern. Die rot-schwarze Regierung wurde dabei gemahnt, sich endlich den Erhalt wohnortnaher Schulen auf die Fahnen zu schreiben und einer Fortsetzung der Schulschließungspolitik eine deutliche Absage zu erteilen. In diesem Zusammenhang wurden die Herrschenden aufgefordert, kleinere Schulen mit verbesserter Unterrichtsqualität zu fördern.
 
Des weiteren enthält der Antrag das Begehren, die Schulwegentfernungen gesetzlich so festzulegen, „dass die Beförderungszeiten für Schüler an allgemeinen bildenden Schulen – einschließlich Umstieg- und Wartezeiten – nicht mehr als 45 Minuten betragen.“ Nicht zuletzt sollte den zu Unterrichtenden ein Rechtsanspruch auf ein Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:18 in der Grundschule und von 1:20 in den weiterführenden Einrichtungen gewährt werden (Drucksache 5/589).
 
Bleibt noch anzumerken: Auch in der Bildungspolitik und natürlich gerade für jene Parteien, die sich gern als „demokratisch“ bezeichnen, gilt nach der Wahl vom 4. September der Satz: „Grau is alle Theorie. Entscheidend ist auf’m Platz.“ Den Ausspruch des 2003 gestorbenen Fußballspielers und Übungsleiters Alfred („Adi“) Preißler sollte sich so manch Politiker hinter den Spiegel stecken. 

Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 31. Mai 2011