„Keine Kindergärten = Keine Verantwortung“
Unter diesem Tenor lehnte die Einheitsfront der Rostocker Bürgerschaft gestern einen NPD Antrag zur Entwicklung eines Konzeptes, mit dessen Hilfe das vielbeachtete und bewährte Kinderturngerät Greifswald (KTG) zumindest partiell auch in Kindertagesstätten der Hansestadt Rostock eingesetzt werden kann, ab.
Die SPD-Abgeordnete und Endstation-Rechts-Autorin Claudia Barlen, sah sich gezwungen für die „Demokraten im Haus“ zu erwidern, daß es in Rostock keine städtischen Kindergärten mehr gebe und daher die Bürgerschaft auch nicht zuständig sei. Der NPD-Mann Petereit entgegnete ihr, daß dies gar nicht in Abrede gestellt werde und es in dem Antrag um die Erstellung eines Konzeptes geht, in das alle mit einbezogen werden sollen. Damit war das letzte Wort für den Antrag gesprochen und er wurde dennoch, abgelehnt.
Der Anlaß, die zumindest ansatzweise Einführung des KTG auch an Rostocker Kindergärten zu fordern, ist ein trauriger. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sind bis zu einem Fünftel der Schulanfänger übergewichtig oder sogar fettsüchtig. Laut einer Vergleichsstudie, erstellt unter Leitung des Greifswalder Professors für Bewegungs- und Trainings-Wissenschaft Peter Hirtz gingen bei Kindergartenkindern zwischen 1987 und 2002 Reaktionsfähigkeit, Schnellkraft und Ausdauer um zehn bis 20 Prozent zurück. Das vielseitig verwendbare KTG Greifswald könnte hierbei eine wichtige Lücke schließen.
Das Kinderturngerät hält, wie es auf der Netzseite www.ktg-greifswald.de heißt, „Dutzende Kombinationsmöglichkeiten“ bereit, womit es „viele einzelne Geräte“ ersetzt. Schöpferin des praktischen und wissenschaftlich erprobten Gerätes ist Eleonore Salomon. Zur Zeit ihrer Erfindung arbeitete sie als Sportwissenschaftlerin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp erzählte sie rückschauend: „Meine zwei Söhne gingen in den Kindergarten, und ich stellte fest, daß dort nur ein paar Bälle, Reifen, Springseile und zwei Turnbänke für die körperliche Ertüchtigung zur Verfügung standen.“ Gesagt, getan, sie machte sich, wie man so schön sagt einen Kopf. Unterm Strich stand das KTG. 1963 wurde es auf der Leipziger Frühjahrsmesse einem breiten, internationalen Publikum bekannt. Mehr als 200 Bestellungen gab es damals, so aus den Ländern des Ostblocks, aber auch aus Schweden und Österreich.
Mittlerweile hat das KTG seine Widerauferstehung gefeiert. Die Tischlerei Kastner aus Lubmin bei Greifswald fertigte 2008 zwei leicht veränderte Prototypen, bevor das Gerät schließlich im darauffolgenden Jahr in Serie ging. Zu Testzwecken wurden zunächst 18 der multifunktionalen Sportgeräte an Kindertageseinrichtungen geliefert. Mittlerweile sind es mehr als 30 Kindergärten, in denen das Gerät angewendet wird.
Quelle: www.npd-mv.de
Erstellt am Donnerstag, 10. März 2011
Die SPD-Abgeordnete und Endstation-Rechts-Autorin Claudia Barlen, sah sich gezwungen für die „Demokraten im Haus“ zu erwidern, daß es in Rostock keine städtischen Kindergärten mehr gebe und daher die Bürgerschaft auch nicht zuständig sei. Der NPD-Mann Petereit entgegnete ihr, daß dies gar nicht in Abrede gestellt werde und es in dem Antrag um die Erstellung eines Konzeptes geht, in das alle mit einbezogen werden sollen. Damit war das letzte Wort für den Antrag gesprochen und er wurde dennoch, abgelehnt.
Der Anlaß, die zumindest ansatzweise Einführung des KTG auch an Rostocker Kindergärten zu fordern, ist ein trauriger. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sind bis zu einem Fünftel der Schulanfänger übergewichtig oder sogar fettsüchtig. Laut einer Vergleichsstudie, erstellt unter Leitung des Greifswalder Professors für Bewegungs- und Trainings-Wissenschaft Peter Hirtz gingen bei Kindergartenkindern zwischen 1987 und 2002 Reaktionsfähigkeit, Schnellkraft und Ausdauer um zehn bis 20 Prozent zurück. Das vielseitig verwendbare KTG Greifswald könnte hierbei eine wichtige Lücke schließen.
Das Kinderturngerät hält, wie es auf der Netzseite www.ktg-greifswald.de heißt, „Dutzende Kombinationsmöglichkeiten“ bereit, womit es „viele einzelne Geräte“ ersetzt. Schöpferin des praktischen und wissenschaftlich erprobten Gerätes ist Eleonore Salomon. Zur Zeit ihrer Erfindung arbeitete sie als Sportwissenschaftlerin an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp erzählte sie rückschauend: „Meine zwei Söhne gingen in den Kindergarten, und ich stellte fest, daß dort nur ein paar Bälle, Reifen, Springseile und zwei Turnbänke für die körperliche Ertüchtigung zur Verfügung standen.“ Gesagt, getan, sie machte sich, wie man so schön sagt einen Kopf. Unterm Strich stand das KTG. 1963 wurde es auf der Leipziger Frühjahrsmesse einem breiten, internationalen Publikum bekannt. Mehr als 200 Bestellungen gab es damals, so aus den Ländern des Ostblocks, aber auch aus Schweden und Österreich.
Mittlerweile hat das KTG seine Widerauferstehung gefeiert. Die Tischlerei Kastner aus Lubmin bei Greifswald fertigte 2008 zwei leicht veränderte Prototypen, bevor das Gerät schließlich im darauffolgenden Jahr in Serie ging. Zu Testzwecken wurden zunächst 18 der multifunktionalen Sportgeräte an Kindertageseinrichtungen geliefert. Mittlerweile sind es mehr als 30 Kindergärten, in denen das Gerät angewendet wird.