Fehlende Elternjahrgänge

Kommt es zu keinem radikalen Umschwung, wird der Anteil der Elternjahrgänge auch im Nordosten der BRD immer stärker zurückgehen – eine direkte Folge einer volksfeindlichen Politik auf Bundes- wie auf Landesebene.  
 
2005 gab die Kreditanstalt für Wiederaufbau einen Band mit dem Titel „15 Jahre Deutsche Einheit. Wie geht es mit dem Osten weiter?“ heraus. Nur wenige Auszüge daraus verdeutlichen die ganze Dramatik. So sei der typische Auswanderer aus den so genannten neuen Ländern recht jung (77 Prozent sind jünger als 30; 20 Prozent bewegen sich zwischen 30 und 50 Jahren), vorwiegend weiblich (64 Prozent) und überdurchschnittlich qualifiziert – 37 Prozent verfügen über Hoch- oder Fachschulreife. „Im Zuge der Binnenwanderung“, so die KfW-Studie weiter, „gingen den neuen Bundesländern überdurchschnittlich viele junge und qualifizierte Menschen verloren. Darunter leidet auch das Innovationspotential der ostdeutschen Wirtschaft, weil gerade junge Menschen als risikofreudiger und ideenreicher gelten. Die hohe Fortzugsintensität der jungen Frauen im gebärfähigen Alter schränkt zudem die Möglichkeit steigender Geburten in der Zukunft weiter ein.“
 
Dramatischer Rückgang vorausgesagt
 
Bezogen auf Mecklenburg und Pommern heißt das laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung mit der Bezeichnung „Wegweiser Kommune“: Bis 2025 wird der Anteil der Elternjahrgänge, also die Bevölkerungsgruppe der 22- bis 35jährigen, an der Gesamtbevölkerung nur noch bei 12,2 Prozent liegen. 2006 waren es noch 16,3 Prozent, wenngleich auch dieser Wert schon in die Kategorie „mickrig“ gehört.  

Innerhalb des Nordostens fallen dabei noch extreme Unterschiede ins Auge: In Greifswald, das aufgrund der Universität und einer Reihe von Industriebetrieben noch zu den „Leuchttürmen“ im Lande zählt, lag der Anteil der 22- bis 35jährigen 2006 noch bei 23 Prozent. Bis 2025 sinkt er der Studie zufolge auf 19,8 Prozent. Wesentlich schlimmer erwischt es den Landkreis Uecker-Randow. Hier werden in 15 Jahren nur noch 9,5 Prozent der Bevölkerung zur genannten Altersspanne gehören (2006: 14,6 Prozent).    
 
NPD-Wahlkampfmotto gilt weiter: „Wir bleiben hier, wir packen an!“
 
Die NPD hat getreu ihrem Wahlkampfmotto von 2006 („Wir bleiben hier, wir packen an!“) im Landtag gefordert, eine Enquete-Kommission mit dem Arbeitstitel „Drohende Vergreisung des Landes Mecklenburg-Vorpommern und nachhaltige Gegenstrategien“ ins Leben zu rufen. Der Kommission sollte die Aufgabe zufallen, Initiativen, Gutachter und Sachverständige einzubeziehen, „die das Ziel verfolgen, dem Trend der Vergreisung entgegenzuwirken“ (siehe hier). Dreimal dürfen Sie raten, was mit dem Antrag passierte ... Dennoch geht der Kampf um jedes noch so klein und unbedeutend erscheinende Dorf weiter!
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 16. November 2010