Diebstähle: M/V Opfer und Transitgebiet

Joachim Gabriel ist Leiter der Polizeiinspektion (PI) Wismar. Vor Unternehmern aus Grevesmühlen und Umgebung hielt er kürzlich einen Vortrag zu Themen wie  Diebstahlshandlungen, Betrügereien via Internet und Wirtschaftsspionage. Erst wenige Tage zuvor waren einer Baufirma in Roduchelstorf (Landkreis Nordwestmecklenburg) mehrere Baumaschinen gestohlen worden (Lübecker Nachrichten/LN, 13.07.2010). Wie die LN in ihrem Beitrag über die Veranstaltung mit Gabriel weiter berichteten, gebe es „gezielte Angriffe auf Autohäuser“. Dabei spiele der osteuropäische Markt eine wichtige Rolle. Die GPS-Satelliten-Navigation habe den Polizisten im nordwestlichen Mecklenburg geholfen, Transporte mit diversen wertvollen Baumaschinen festzustellen und die Täter zu inhaftieren.

In zunehmendem Maße werde Nordwestmecklenburg dabei von Straftätern als „Transitland“ von den Niederlanden oder Skandinavien gen Osten genutzt. Dem PI-Leiter zufolge wurden auf der A 20 im Kreisgebiet schon ganze Boote, Bootsmotoren, zwei Dutzend Fahrräder und anderes Diebesgut beschlagnahmt.
 
Zunahme der Fälle vor allem bei Baumaschinen
 
Die ganze Dimension des Diebstahls größerer Baumaschinen machte vor einigen Monaten Olaf Seidlitz vom Landeskriminalamt deutlich. Waren es 2007 in Mecklenburg und Vorpommern noch 73 Fälle, stieg deren Zahl im Folgejahr auf 81. 2009 registrierte das LKA schon 99 entsprechende Fälle. Nicht gezählt werden unterdessen die „kleineren“ Beutezüge auf Baustellen, bei denen die Täter Werkzeuge und Materialien mitgehen lassen  (Ostsee-Zeitung, 11.05.2010).  
 
Wie viele Diebesladungen den Beamten durch die Lappen gehen, dürfte dagegen, um auf Gabriels Ausführungen zurückzukommen, kaum bekannt sein. Schließlich haben wir offene Grenzen. Seit dem 21. Dezember 2007 ist in Europa eben nichts mehr wie vorher. Der Wegfall der klassischen, stationären Grenzkontrollen führte zu einem Ansteigen der Kriminalität im grenznahen, aber auch, wie eben erwähnt, im nachgelagerten Raum. 2009 wuchs in Polen, wie www.polskaweb.eu im März dieses Jahres berichtete, die Zahl organisierter krimineller Banden um 14 Prozent, wobei es sich nahezu ausschließlich um Organisationen handelt, deren Aktionsgebiete sich auf Mittel-, Nord- und Westeuropa erstrecken (lesen Sie dazu auch den Beitrag „Nachrichtenportal: Über 500 Banden in Polen“).
 
Rechtzeitige NPD-Warnungen vor Grenzöffnung
 
Die NPD-Landstagsfraktion hat vor „Schengen II“ beizeiten gewarnt. Mit mehreren Anträgen (die von den „Demokraten“ im Landtag jeweils abgelehnt wurden) wies sie auf die Folgen der Grenzöffnung hin. Zunächst wurde seitens der Nationalen gefordert, die Grenzkontrollen zur Republik Polen beizubehalten, die Sorgen von Bevölkerung und Polizeifachleuten ernst zu nehmen und keine Ausdünnung der Polizei in Grenznähe zuzulassen (Drucksache 5/1063). Eine Nachrichtensperre der Schönfärber im Bundes- und im Landes-Innenministerium nahm die volkstreue Fraktion um Udo Pastörs zum Anlaß, eine Wende in der Informationspolitik zu den Folgen der Schengenraum-Erweiterung zu verlangen, um auf diese Weise die Menschen umfassend und allseitig zu informieren (Drucksache 5/1309). Und schließlich reichte die NPD einen Vorstoß mit dem Titel „Wirklichkeitsgetreue Auswertung der Kriminalitätsentwicklung seit Schengen II“ ein, nachdem sie in Erfahrung gebracht hatte, daß Polizeibeamte, die von geschönten Zahlen die Nase gestrichen voll hatten, massiv unter Druck gesetzt worden sind (Drucksache 5/2426).
Die Folgen der Grenzöffnung müssen nicht zuletzt auch jene Firmen ausbaden, die ins Schlingern geraten, weil ihnen Baumaschinen entwendet worden sind. Die Inhaber und ihre Mitarbeiter sollten sich an die verantwortlichen Politiker wenden. Oder sie geben bei der nächsten Wahl lieber gleich den Nationalen die Stimme.
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 27. Juli 2010