PD Rostock: Zunahme von Kupferklau

Eine massive Zunahme bei den Diebstählen kupferhaltiger Gegenstände verzeichnet die Polizei-Direktion Rostock.

Allein 50 Fälle, davon 36 im Raum Güstrow, zählte die PD in den ersten zehn Wochen des Jahres. Zum Vergleich: 2010 waren es insgesamt 72 Fälle gewesen. Gestohlen wird dabei alles, was nicht niet- und nagelfest ist: Regenrinnen, Rohre, Blitzableiter, Kabel aus Wänden von Baustellen, ja, selbst Schrottplätze würden geplündert, berichtet die Ostsee-Zeitung Rostock (15.03.2010). „Erst vor wenigen Tagen haben Mitarbeiter der Bahn entdeckt, daß auf einer Strecke nahe Güstrow ein rund 230 Meter langes Erdungskabel unter den Gleisen fehlt.“ In der jüngeren Vergangenheit habe es sogar Unternehmen gegeben, „die von organisierten Dieben beauftragt wurden“, weiß Erika Krause-Schöne, Sprecherin der Bundespolizei-Inspektion Rostock, zu berichten.  

Die Zahl der Fälle im noch relativ jungen Jahr läge vermutlich noch höher, wenn der Winter nicht so hart und lange gewesen wäre. Der Preis für ein Kilo Kupfer schnellte seit Ende Februar in die Höhe, beläuft sich auf stolze 7,4 Dollar. Der Preis für eine Tonne Kupferschrott hat sich seit Ende 2008 mehr als verdoppelt.

Kaum gestohlen, schon in Polen

„Man kann davon ausgehen, daß das Profis sind, organisierte Banden, die dann die kupferhaltigen Kabel über die Grenze nach Polen bringen“, erklärte Erika Krause-Schöne. Zum Thema hat die NPD-Landtagsfraktion in der Vergangenheit bereits mehrere Kleine Anfragen an die Landesregierung gerichtet. 2007 antwortete das Innenressort auf die Frage, ob ihm bekannt sei, inwieweit der banden- und erwerbsmäßige Metalldiebstahl von außerhalb der BRD liegenden Zentren koordiniert wird, mit einem Nein. 2008 hieß es: „Soweit spezielle Kenntnisse über Transportwege und Zielorte in Richtung Ausland vorliegen, können diese aus ermittlungstaktischen Gründen nicht offengelegt werden.“ Der eben genannten Bundespolizistin sei dank wissen wir nunmehr, daß Polen zumindest Transitland für das Diebesgut ist.   

Seit die stationären Grenzkontrollen am 21. Dezember 2007 weggefallen sind (Schengen II), lachen sich exzellent organisierte Diebesbanden aus Osteuropa ins Fäustchen. Die NPD-Fraktion im Landtag M/V forderte seinerzeit, die Sorgen von Bevölkerung und Polizeibeamten ernstzunehmen, die Grenzkontrollen an den zur Republik Polen beizubehalten und keine Ausdünnung der Polizei in Grenznähe zuzulassen. Die Befürchtungen nicht nur der Nationalen haben sich seitdem bestätigt, wenngleich für unseren Landes-Innenminister Caffier (CDU) offenbar „alles schick“ zu sein scheint.

Nähere Angaben zu Metalldiebstählen finden Sie in der Drucksache 5/782, Drucksache 5/1182 und Drucksache 5/2522. Die nächste Anfrage zur Thematik ist bereits in Arbeit.

Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 23. März 2010