Goldener Käfig folgt eisernem Vorhang

Montag abend fand in der Rostocker Innenstadt ein Aufzug von Bürgerbewegten statt.
Diesmal  ging es nicht gegen Faschisten/Rassisten/Fleischesser oder was den engagierten Gutmenschen sonst so umtreibt - nein man schwelgte in glückseliger Erinnerung.
Vor 20 Jahren - das waren noch Zeiten - haben diese  die SED-Diktatur wegdemonstriert - war letztendlich ganz einfach.

War ja auch nötig. Was haben die Bonzen von einst den Menschen nicht alles angetan. Ein ganzes Volk wurde bespitzelt und Meinungsabweichler weggesperrt. Die Staatsführung hat sich besser versorgt als die übrige Bevölkerung - medizinisch zum Beispiel.
Oder immer diese Ja-Sagerei. Den erkennbar falschesten Geschichtsversionen mußte man offiziell anhängen und sie mit Lippenbekenntnissen nachplappern, sonst war die berufliche Existenz zerstört.

Na zu Glück gab es die Helden von einst - und natürlich ist heute alles gaaaaanz anders.

Heute gibt es ein bißchen Tamtam um verschiedene Impfstoffe für Bonzen und gemeines Volk, Verfassungsschutz und Meinungsstraftaten. Fragen nach Opas Jugend und Omas Flucht aus Ostpreußen sollte man besser nicht öffentlich führen. Und wegen der beruflichen Existenz, sofern man den eine hat, ist es heute eigentlich das Selbe - in diesem besten aller Systeme, die es je auf deutschem Boden gab.
Das Frühstückspakete für Schüler Bio-Gammelwurst enthalten ist eigentlich nicht so schlimm - die aus dem Supermarkt soll ja auch nicht immer so super sein. Fürs Volk wird’s reichen.
Und da, rein statistisch, jeder dritte von den Ex-Anti-SED-Demonstranten bei der letzten Bundestagswahl in Rostock die Ex-SED-Die Linke gewählt hat, bekam das ganze etwas Faschingscharakter.

Daß diese Superdemokraten letztendlich nur den eisernen Vorhang gegen den goldenen Käfig tauschten und sich in ihm scheinbar ganz wohl fühlen - sei es drum.
Jede Generation braucht ihre eigenen Erfahrungen - und ihre eigene Revolution. Hoffentlich beim nächsten mal einen echten Systemwandel hin zu einem Volksstaat.

Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Mittwoch, 21. Oktober 2009