Demokratie endet an der Kirchpforte

Die St.-Marien-Gemeinde in Boizenburg führte am gestrigen Abend eine Andacht "gegen Gewalt und Rechtsextremismus" mit anschließender Diskussion durch.

Hintergrund ist der vermutete "fremdenfeindliche" Überfall auf einen Kurden aus der Zentralen Sammelstelle für Asylbewerber in Mecklenburg-Vorpommern in Horst bei Boizenburg. Angeblich soll eine Gruppe von Fußball-Anhängern den am Bahnhof auf ein Taxi wartenden Kurden krankenhausreif geschlagen und beleidigt haben.

Zur Diskussion waren alle Bürger sowie Vertreter sämtlicher politischen Parteien und Institutionen eingeladen worden. Anwesend waren somit auch die Vertreter der nationalen Opposition. Eine Delegation vom Regionalbüro für Demokratie und Toleranz empfing dann auch die bekannten Vertreter der NPD mit dem Hinweis auf Friedenspflicht und Gesprächsregeln, worauf der Kreisvorsitzende Andreas Theißen erwiderte: Wir halten uns wie immer gern an Gesprächsregeln, hoffen aber, daß Gleiches für alle Teilnehmer gilt. Die Redezeit war für jede Person auf eine Minute begrenzt.

Nach der Andacht und den einleitenden Worten des Pastors ("Wir würden gerne lieber zu Hause auf dem Sofa sitzen, doch diese rechte Gewalt macht uns wütend") übernahm eine Vertreterin der Nordelbischen Kirche aus Hamburg die Gesprächsleitung. Diese versuchte dann tatsächlich, die Diskussion nach den selbsterstellten Regeln zu leiten. Doch leider hatte sie die Rechnung ohne die anwesenden Gutmenschen und dem Pastor als Hausherrn gemacht.

Als Andreas Theißen schließlich das Wort zugeteilt bekam, blies er nicht ins gleiche Horn der Mitleid- und Bußbekundungen der Vorredner. Statt dessen verlieh er seiner Verwunderung über die "Welle der Entrüstung" Ausdruck, wo doch bisher weder Täter noch Motive in diesem Fall ermittelt werden konnten. "Allein, weil das Opfer fremder Herkunft ist, gibt es Solidarität, Andachten, Kerzen und Demonstrationen, derweil es in Boizenburg fast wöchentlich zu Straftaten und teilweise Gewalttaten von Ausländern kommt". In einem weiteren Wortbeitrag berichtete Andreas Theißen, daß er vor geraumer Zeit selbst Zeuge einer solchen Straftat von Ausländern in Boizenburg geworden ist, auch wenn einige diese Wahrheiten nicht hören wollen.

Noch bevor die Redebeiträge beendet werden konnten, versuchten einige der selbsternannten Demokraten, die Ausführungen niederzubrüllen. Besonders tat sich hierbei der Anmelder einer für den 22.12.2007 geplanten Demonstration, gleichzeitig Mitarbeiter der Hamburger Flüchtlingshilfe, hervor.

Nach einer weiteren Büßerrunde gelangte das Wort an Udo Pastörs, den NPD-Fraktionsvorsitzenden im Schweriner Landtag. Auch er stellte heraus, daß über Dinge diskutiert wird, die noch niemand bewiesen hat. Auch ihn versuchten die Gutmenschen niederzubrüllen, was ohne Konsequenzen blieb. Bei einer weiteren Wortmeldung dann verwendete Udo Pastörs in Bezug auf nachgewiesene Straftaten aus einer Gruppe Ausländer heraus den Terminus "Asylanten". Dabei geriet der Saal in Aufruhr und der Pastor forderte Udo Pastörs auf, wegen seiner vorsätzlichen Beleidigung, es heiße nämlich Asylbewerber und nicht Asylanten, die Kirche zu verlassen. Das Wort Asylanten fiel im Laufe des Abends übrigens noch mal - diesmal ohne Konsequenzen.

Der im Raum verbliebene Kreisvorsitzende kam auch nach der "Kirchensäuberung" noch einmal zu Wort und bemängelte das Demokratieverständnis einiger weniger: sowohl des Wortführers der "Aktion Courage", Thorsten Mantz, der sich durch gegenteilige Meinungen schon in der Diskussion gestört fühlte, wie auch des Anmelders der Demonstration von der Hamburger Flüchtlingshilfe, der versuchte, andere Meinungen niederzubrüllen und doch nicht die Kirche verlassen mußte, sowie des Pastors, der durch eine Scheinbegründung einen unliebsamen Diskutanten entfernen ließ.

Nachdem Udo Pastörs die Runde verlassen hatte, wurden auch die selbstgesteckten Gesprächsregeln gedehnt und wenig eingehalten.

Erwähnenswert ist noch der Wortbeitrag des Bürgermeisters Jäschke aus Boizenburg, der sich zuallererst beim Opfer entschuldigte, weil ja die Täter aus dieser Region stammen würden. Damit wußte er wohl mehr als die Polizei. Im gleichen Wortbeitrag mußte er dann aber zugeben, daß es über rechte Gewalt in und um Boizenburg kaum Erkenntnisse gibt. Selbst das mutmaßliche Opfer hat in seinen abschließenden Worten festgestellt, daß er nur durch Zufall zum Opfer wurde und es hätte auch jemand anderes treffen können.

Herauszustellen ist nur noch die Tatsache, daß es immer wieder Forderungen von Aktivisten der "Hamburger Flüchtlingshilfe" gab, die Menschen in Horst aus ihrem "Käfig" nach Boizenburg zu holen. Die Boizenburger, besonders die von Kriminalität betroffenen Geschäftsinhaber, werden sich bedanken.

Fazit des Abends: Es soll nunmehr viele Projekte mit und um die Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber geben, darunter "Projekte gegen Rechts", initiiert von der Stadt und der hier ansässigen Gruppe Courage. Die Gesprächsleitung des gestrigen Abends bemühte sich zwar durchaus um eine echte Moderation, scheiterte am Ende aber an einigen der anwesenden Schreihälse. Demokratie gibt’s halt nur für "politisch Korrekte".

Anwesend war dabei alles, was "links" Rang und Namen hatte: MBT(Karl Georg Ohse, Cornelia Neumann), der "Journalist" Andreas Speit, Hamburger Flüchtlingshilfe, Aktion Courage, Kirchenaktivisten, Die Mädels der "Anti-Rechts-Gruppe" des Boizenburger Gymnasiums, Endstation Rechts (ohne in Erscheinung zu treten), die politische Führung der Stadt und: ein Reisebus mit Asylanten. Bürgerinnen und Bürger der Stadt, sozusagen Menschen wie du und ich, waren indes kaum beteiligt, womit bewiesen wäre: Immer weniger Menschen lassen sich vom hysterischen Geschrei der herrschenden Klasse beeinflussen, und das nicht nur in Boizenburg.

Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Donnerstag, 20. Dezember 2007