NPD-Mitglieder ernten Lob bei der Linkspartei

Am vergangenen Mittwoch informierte die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei Heidrun Bluhm in Waren/Müritz unter anderem über die Finanzkrise und die Abstimmung über die Petition gegen das Bombodrom. Die Warener NPD-Mitglieder Doris und Alfred Zutt nahmen ebenfalls an dem Infoabend teil und sollten auf überraschende Reaktionen stoßen.

In ihrem Redebeitrag ging Bluhm zuerst auf das Bombodrom in der Kyritz-Rupiner Heide ein und skizzierte, daß die Opposition im Bundestag keinen Einfluss auf die Regierungsgeschäfte habe. Würde ein Abgeordneter zum Bombodrom anderer Meinung sein wie die Regierung, sowie es bei der SPD mehrmals geschehen ist, so bestünde die Gefahr, daß er bei der nächsten Bundestagswahl keinen sicheren Listenplatz mehr bekäme. Dann ging die Rednerin auf die Bankenkrise ein, sie selbst halte das Rettungspaket für nötig, beklagte aber die Raffgier der Spekulanten.

Nach ca. einer halben Stunde beendete sie ihren Vortrag und die offene Diskussion wurde eröffnet. Es meldete sich Alfred Zutt zu Wort und ging die Währungsturbulenzen ein. Da das Finanzwesen der USA, wie auch die Herstellung von Banknoten und die Herausgabe des Geldes sich im Besitz von Banken befände und der Staat keinen Einfluss habe, läge es in der Hand von wenigen Bankiers was in Amerika mit dem Geld geschehe. Zu seinen Ausführungen gab es weder von Frau Bluhm noch von den anwesenden Genossen Ablehnung, sondern im Gegenteil zustimmendes Nicken.

Anschließend ging Zutt auf das Bombodrom ein und stelle Konsens mit der Rednerin fest, der auch beim Standpunkt zum Afghanistan-Einsatz bestünde. Er führte weiter aus, daß sich darin zeige "daß" wir kein souveräner Staat seien, sondern ein Organ der Fremdherrschaft wie Carlo Schmidt sich 1949 äußerte.

Als sich ein anwesender Genosse zu Wort meldete und nach den Auswirkungen der Finanzkrise auf seinen Hartz-IV-Bezug fragte, antwortete die Bundestagsabgeordnete Bluhm, daß diese nicht spurlos an der Bevölkerung vorbei gehe und verwies auf den Vorredner (Alfred Zutt), dessen Ausführungen keine weiteren Ergänzungen benötigten.

Doris Zutt ergriff das Wort und sprach das Gesundheitssystem an und bemerkte, wenn man laufend die Gebühren erhöhe, dann müsse man auch die Einsparungen nutzen. Eine Möglichkeit könnte sein Regelungen aufzuheben, aufgrund derer zum Beispiel Türken deren Angehörigen in der Türkei leben hier aber mitversichert sind. Dort sei dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Als ein Genosse dieses Beispiel in Zweifel zog, belehrte Frau Bluhm ihn eines Besseren, indem Sie die Aussage bestätigte, aber nicht weiter auf das Thema einging.

Nach dem Schluß der Versammlung kamen zwei Genossen zu den Zutts und lobten ihre Ausführungen, sie hätte zu Nachdenklichkeit bei ihnen geführt und die Zutts sollten doch weiterhin zu ihren Veranstaltungen kommen.

Ironie des Schicksals, noch am Nachmittag war Frau Bluhm bei einer Ausstellung unter dem Motto "Das Versteckspiel", die helfen soll vermeintliche Rechtsextremisten zu erkennen. Doch schon am Abend erkannten weder Bluhm noch ihre Genossen, daß zwei langjährige NPD-Funktionärsträger und Parlamentsabgeordnete überwiegend ihre Diskussion gestalteten.
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Samstag, 01. November 2008