Wohnungs-Roulette beginnt! PDS übernimmt NPD-Forderungen

Die Wohnungs-Gesellschaft WIRO (=Wohnen in Rostock) erwägt offenbar den Verkauf eines Teils des von ihr verwalteten Wohnungsbestandes (laut eigener Weltnetz-Präsenz 37 000) an sogenannte Investoren. Zwischen 2800 und 3500 Einheiten sollen Privatleuten überantwortet werden. Gespräche zwischen WIRO-Geschäftsführer Bernhard Küppers, Rechtsanwalt Frank Giesen (stellv. Aufsichtsrats-Vorsitzender) und Interessenten, unter ihnen die Deutsche Annington Immobilien GmbH (Frankfurt am Main), werden seit längerem in der regionalen Presse thematisiert und von WIRO-Verantwortlichen sowie OB Roland Methling zumindest nicht dementiert.

Der PDS-Kreisvorsitzende Wolfgang Leuchter sprach sich jüngst gegen einen Verkauf aus, da ansonsten der Handlungsspielraum der Stadt eingeschränkt werde. Ähnlich äußerte sich PDS-Landes-Vize Steffen Bockhahn Ende April gegenüber mvregio.
Die Genossen wissen nur zu gut, daß sie sich mittlerweile in der Rolle von Gejagten befinden. Allzu frisch sind die Erinnerungen an den Verkauf von 48 000 Wohnungen der Dresdener WOBA für 982 Mio. Euro an die in New York ansässige Investorengruppe Fortress, die aus dem erworbenen Paket sowie zwei weiteren Käufen eine Holding bilden will und den Bestand 2007 an die Börse zu bringen gedenkt. Mit 40:29 Stimmen votierte der Stadtrat für die Verscherbelung kommunalen Eigentums (betroffen: 100 000 Mieterinnen und Mieter), unter ihnen neun von 17 PDS-Abgeordneten, die somit wieder einmal zeigten, was ihnen der Kampf für die Benachteiligten und Schwachen wert ist.
Kaum Faßbares, aber eben Wahres ist in der April-Ausgabe der Zeitung Deutsche Stimme (Riesa) über die Bekannteste der Dresdener PDS zu lesen. Christine Ostrowski scheint von der SED zum Heuschrecken-Sozialismus übergelaufen zu sein. Ostrowski, die sich noch vor zehn Jahren als Streiterin für Mieterrechte profilierte, schoß bei ihrer Hinwendung zum Turbo-Kapitalismus den Vogel ab: Sie arbeitet nämlich für die Sachsen-Treuhand, deren Mutter-Gesellschaft, die Berlin-Brandenburger Treuhand, als Beraterin von ,Fortress’ direkt Profiteurin des Verkaufs ist. Da kommt in uns unwillkürlich die Frage hoch, ob und inwieweit die M-V-Genossen in ähnliche lukrative Tätigkeiten involviert sind. Schau’n mer mal.

Als einzige Kraft hatte sich übrigens das Nationales Bündnis (NB) Dresden auf vielfältige Weise gegen den Verkauf gestemmt. Überhaupt wird der Nationale Widerstand zu Recht immer stärker als Sachwalter kommunaler und somit volklicher Interessen begriffen.

Doch verbleiben wir in Rostock: Am 14. Juli 1997 stimmte die hiesige Bürgerschaft nach heftigen Kontroversen und zwei Interventionen des Verwaltungsgerichts dem Verkauf der Hafenumschlagsgesellschaft (mit Flächen!) zu. Käufer war die Kent-Gruppe, ein britisch-israelisch-US-amerikanisches Konsortium mit dem Führungstrio Lord Young, Menachem Atzmon und Ezra Harel. Getan hat sich trotz vollmündiger Versprechungen von wirtschaftliche Ansiedlungen so gut wie nichts, zumindest nicht seitens der Kent-Gruppe.
Die PDS-Fraktion (damals 20 Mitglieder stark) entschied nach Einschätzung des damaligen Fraktionschefs Dr. Christian Westphal mit knapper Mehrheit für Kent (NNN vom 10. Juli 1997). Daran sollte gerade im Landtagswahljahr 2006 erinnert werden dürfen.

Die Haltung der NPD zum Verkauf kommunalen Wohneigentums an sogenannte Investoren findet ihr auf dieser Artikelseite unter der Überschrift Hände weg von unseren Wohnungen (in die Suchmaschine wohnungsverkauf eingeben) sowie unter www.deutsche-stimme.de (Beiträge der vergangenen sechs Monate, vor allem die Ausgaben April und Mai).


Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 23. Mai 2006