Erneute Grabschändung auf Kriegsgräberstätte

Bereits Ende des vergangenen Jahres berichtete der Stralsunder Bote ausführlich über den dreisten Diebstahl von Grabkupferplatten auf dem Stralsunder St.-Jürgen-Friedhof. Damals entwendeten Unbekannte 42 Namenstafeln von gefallenen deutschen Soldaten.

Nach einer Anfrage und öffentlichem Druck durch die NPD-Abgeordneten in der Stralsunder Bürgerschaft wurde bekannt, daß die Wiederbeschaffung der Kupferplatten über 5.000 Euro kosten würde. Es wurde die mündliche Zusage gegeben, daß eine schnelle Wiederherstellung der Grabtafeln vorgenommen werde. Für Stralsunder Verhältnisse erfolgte dann auch eine zügige Umsetzung. Auf Anregung des NPD-Abgeordneten Dirk Arendt wurden die Namenstafeln überdies auf den vorhandenen Grabsockeln verschraubt.

Die Wiederherstellung der Grabkupfertafeln kostete insgesamt 5969,04 Euro. Am 18.April wurden die neuen 42 Grabkupfertafeln von den Mitarbeitern der Abteilung "Straßen und Stadtgrün" fachgerecht angebracht, womit ein würdiges Gedenken wieder möglich war.

Doch leider war dieser Zustand nicht von langer Dauer. Bereits Ende Juni bemerkten ABM- Kräfte den Verlust aller 66 Namenstafeln. Daraufhin begaben sich Polizei und Stadtverwaltung zur Begutachtung auf den Friedhof und fanden hinter einem Grabstein 24 Kupfertafeln fast unversehrt wieder. Es wird vermutet, daß die Täter diese nicht als Kupfer-Platten erkannt hatten oder aber bei ihrer nächtlichen Diebestour gestört wurden.

Zu einem späteren Zeitpunkt meldete sich auf dem Stralsunder Polizeirevier ein Schrotthändler, der von zwei Jugendlichen Kupfertafeln gekauft hatte. Sie waren bereits durch Verformungen stark unkenntlich gemacht worden; aber einzelne Inschriften erhärteten den Verdacht, daß es sich hierbei um die gestohlenen Grabplatten handeln könnte, was sich im Nachhinein auch durch einen Sachverständigen bestätigte. Ein Dankeschön gilt hierbei dem Schrotthändler, der sofort das einzig Richtige tat, indem er die Polizei benachrichtigte.
Bei einem der Jugendlichen handelt es sich um einen 16jährigen. Er ist der Polizei bereits aufgrund seiner kriminellen Energie sowie als Konsument illegaler Drogen bestens bekannt. Noch bestreitet er aber die Tat und behauptet, die Namenstafeln in einem Abrißhaus gefunden zu haben.

Sollte die Tat besagten Personen nachgewiesen werden können, sind sie mit aller Härte zu bestrafen. So sollten die Diebe für den entstandenen finanziellen Schaden belangt sowie gemäß Strafgesetzbuch für die Störung der Totenruhe bestraft werden.
Wie uns die NPD-Abgeordneten bestätigten, will sich jetzt der Ausschuß für Kultur Schule und Sport mit dem Thema befassen und nach Lösungsvorschlägen suchen.

Wir fordern die Bürgerschaft auf, schnellstmöglich einen Lösungsweg zu finden, um die Kriegsgräberstätte wieder in den Originalzustand zu versetzen. Auch sollte überlegt werden, wie künftig solche Grabschändungen zu vermeiden sind. Denn Ehre und Ansehen der Soldaten, die ihre letzte Ruhestätte auf dem St.-Jürgen-Friedhof fanden, wurden schon zu oft beschmutzt.
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 31. Juli 2007