Traditioneller Gießerei-Standort in Gefahr

Wegen starker Auftragsrückgänge sieht der Automobilzulieferer "Sakthi Germany" schweren Zeiten entgegen. Betroffen ist neben dem Hauptwerk in Neunkirchen (Saarland) auch die Gießerei in Ueckermünde.

Noch im November 2008 besuchte Wirtschaftsminister Jürgen Seidel die Sakthi-Gießerei in der Haffstadt. Neben lobenden Worten hatte er eine Förderzusage von 2,1 Millionen Euro im Gepäck. Das Geld sollte neben unternehmenseigenen Investitionen in Höhe von zwölf Millionen Euro zur Kapazitätserweiterung genutzt werden. Seidel zufolge war es der guten Auftragslage geschuldet, daß trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten ein Ausbau notwendig wurde.

Schon zwei Wochen später gab der Geschäftsführer der Gießerei, Ulrich Stark, Absatzrückgänge bekannt. Da die finanzielle Unterstützung des indischen Gesellschafters nicht rechtzeitig und umfassend eintraf, beantragte Stark noch im November die vorläufige Insolvenz. Alle Mitarbeiter erhielten fortan Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit. Bis zum Auslaufen der Zuwendungen Ende Januar wolle man sich nach einem neuen Gesellschafter umsehen, erklärte Insolvenzverwalter Gröner. Für den Betriebsteil in Ueckermünde ging er von keinen Entlassungen aus!

Tatenlose Politiker

In der Stadtvertretersitzung vom Dezember erkundigten sich NPD-Mitglieder nach dem Stand der vorläufigen Insolvenz. Außerdem wollten die Nationalisten wissen, welche Anstrengungen Bürgermeisterin und Stadtvertreter bislang zur Sicherung der 250 Arbeitsplätze am Ueckermünder Standort unternahmen.
Wie erwartet, hatten weder Heidi Michaelis (LINKE) noch die Stadtverordneten (CDU/SPD/LINKE/FDP) persönliche Bemühungen vorzuweisen. Man verkroch sich hinter den "Großen" im Landtag. Dort, so war zu vernehmen, werde man sich des Themas schon annehmen.

Doch weit gefehlt. Im Landtag wurde das Problem vom NPD-Abgeordneten Tino Müller erneut zur Sprache gebracht. Er richtete seine Fragen an Wirtschaftsminister Seidel persönlich. Der wiederum schob die Verantwortung auf Insolvenzverwalter Gröner.

Trauriges Ergebnis

In Ueckermünde sollten durch Investition einer zweistelligen Millionensumme 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Gedacht war an eine Verdopplung der Produktion.

Aktuell läuft die Produktion nur auf "halber Kraft". Die Löhne werden von der Agentur für Arbeit gezahlt. 34 Mitarbeiter werden in eine Qualifizierungsgesellschaft abgeschoben, entgegen den Zusicherungen des Insolvenzverwalters 34 Mitarbeiter entlassen. Weitere personelle Veränderungen seien unumgänglich, so Gröner.

Danke Globalisierung!
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Sonntag, 01. Februar 2009