Neuwahlen zur Anklamer Stadtvertretung immer wahrscheinlicher

Der vom Dienst suspendierte (Noch-) Bürgermeister der ostvorpommernschen Kreisstadt Anklam hat wieder einmal zu hoch gepokert – und scheint ein zweites Mal zu verlieren. Es gilt als wahrscheinlich, daß dem bereits wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder angeklagten Michael Galander wieder einmal ein Brief von der Stralsunder Staatsanwaltschaft ins Haus flattert. Dieses Mal liegt ein schwerer Verdacht auf Fälschung von Wahlunterlagen vor.

Galander, der auf einem Anklamer Betriebsgelände eine Hauptwohnung besitzen will, ließ sich im Vorfeld der Kommunalwahlen dort bei der Meldebehörde registrieren. Die Staatsanwaltschaft, die die Prüfung fast abgeschlossen hat, geht davon aus, daß sein Lebensmittelpunkt bei seiner Lebensgefährtin außerhalb Anklams - in Bömitz - liegt. Bestätigt sich der Verdacht, so werden die Anekdoten um Galander, der bei der Stadtvertreterwahl von allen 86 Bewerbern die meisten Stimme holte, um eine Schmierenkomödie reicher.

Sind Galander & Co. Wahlunterlagenfälscher?

Der Gemeindewahlleiter äußerte bereits, daß er die Wahl zur Stadtvertretung für ungültig halte. Ebenfalls liegen ihm bereits sechs Einsprüche von Anklamer Bürgern, gegen die Gültigkeit der Wahl vor. Aus seiner Sicht müsse die Wahl augrund der offenbar falschen Wohnsitzangaben von Michael Galander wiederholt werden. Auch wenn die "Initiativen für Anklam" (IfA), für die Galander kandidierte, stärkste Kraft im Stadtparlament wurde. Zwar wurde Galander bereits vor der Wahl aus dem Wählerverzeichnis gestrichen, stand aber immer noch auf dem Wahlzettel.

Nachdem Galander sein – unrechtmäßig? – erworbenes Mandat bereits niederlegte, rückte sein IfA-Kompagnon Holger Krüger nach. Dumm nur, daß dieser seinen Hauptwohnsitz ebenfalls kurzfristig nach Anklam verlegt haben soll. Er habe sich, so der Verdacht, bei seiner Mutter angemeldet, obgleich er seinen eigentlichen Wohnsitz in einem großen Haus in der Gemeinde Bargischow haben soll. Man könnte fast meinen, Wahlunterlagenfälschung hätte bei der IfA Methode. Weit hergeholt ist der Verdacht ja nicht. Immerhin hat die IfA Galander als Zugpferd ins Rennen geschickt, obwohl er im Verdacht steht, sein Amt als Bürgermeister ausgenutzt zu haben, um einem hohen sechsstelligen Vertrag aus der Stadtkasse zu veruntreuen.

Irrtümer oder einfach nur Dreistigkeit

"Dreistigkeit obsiegt" sagt ein Sprichwort. In diesem Fall jedoch nicht. Unterdessen hat nach Michael Galander auch die gewählte IfA-Bewerberin Claudia Runge auf ihr Mandat verzichtet. Vielleicht vorsorglich? Es obliegt jedenfalls der neuen Stadtvertretung, bestehend aus 25 Mandatsträgern, am 02. Juli, ob sie die Wahl wiederholen läßt. Die IfA kann sich vielleicht nur kurzfristig über den Wahlsieg freuen.

Ob die IfA bei Neuwahlen, die eventuell im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage stattfinden könnten, erneut erfolgreich sein kann, steht in den Sternen. Die Interessen der Anklamer werden nämlich nicht jenen wahrgenommen, denen es sichtlich schwer fällt, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Die NPD jedenfalls ist gewappnet und froher Zuversicht, sich in einer erneuten Wahlschlacht beweisen zu können.
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Mittwoch, 01. Juli 2009