Neues vom Anklamer Ex-Bürgermeister Galander

Staatsanwaltschaft sieht von einer Verfolgung Galanders wegen der Zerstörung der Litfaßsäule vor der Pommerschen Volksbibliothek in Anklam ab, weil der Ex-Bürgermeister eine höhere Strafe zu erwarten hat.

Vor fast einem Jahr – im Dezember 2007 – stellten die Eigentümer des nationalen Objekts in Anklam, in dem die Pommersche Volksbibliothek entstehen soll, Strafanzeige und Strafantrag gegen den damals noch im Amt befindlichen Anklamer Bürgermeister Michael Galander wegen Diebstahls und Sachbeschädigung (wie berichteten hier, hier und hier).

In einer Nacht- und Nebelaktion hatte der für seine cholerischen Anfälle bekannte Kommunalpolitiker eine Litfaßsäule niederreißen lassen, die zu dem Gebäude in der Pasewalker Straße gehörte. Die Trümmer fanden sich dann auf dem Gelände einer Firma, die von Galanders Lebensgefährtin geleitet wurde.

Jetzt hat die zuständige Staatsanwaltschaft mitgeteilt, daß sie gemäß § 154 der Strafprozeßordnung von der Verfolgung der Tat absieht. Gemäß dieser Vorschrift kann die Behörde so verfahren, wenn die Strafe oder die Maßregel zur Besserung und Sicherung, zu der die Verfolgung führen kann, neben einer Strafe oder Maßregel der Besserung und Sicherung, die gegen den Beschuldigten wegen einer anderen Tat rechtskräftig verhängt worden ist oder die er wegen einer anderen Tat zu erwarten hat, nicht beträchtlich ins Gewicht fällt.

Das heißt: Eine Bestrafung Galanders wegen Diebstahls und Sachbeschädigung ist gar nichts verglichen mit dem, was ihn hinsichtlich einer anderen Tat erwartet.

In Frage kommt hier eigentlich nur die Untreue gegenüber der Hansestadt Anklam, die ihm gleichfalls vorgeworfen wird. Aus dem Schreiben der Staatsanwaltschaft läßt sich schließen, daß eine Anklageerhebung gegen Galander in dieser Sache nun äußerst wahrscheinlich geworden ist.

Daß dies nationalen Bürgern offiziell mitgeteilt wird, kann man nur als bemerkenswert bezeichnen. Darüber sollten die Fans des Bürgermeisters einmal nachdenken, bevor sie sich all zu sehr in ihre Wiedereinsetzungskampagne stürzen.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 22. Oktober 2008