Nein zum Steinkohlekraftwerk in Lubmin

Zu dem Atommülllager im Industriegebiet Lubmin soll nach Plänen des dänischen Energiekonzerns "Dong Energy" nun auch noch ein Kohlekraftwerk kommen. Das wäre ein Schritt in die energiepolitische Steinzeit, denn das geplante Kohlekraftwerk in Lubmin würde jährlich 7 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO²), 350 Tonnen Ruß, 3500 Tonnen Schwefeldioxid (SO²) und 1800 Tonnen Stickoxid (NO²) abgeben.

Damit gefährdet dieses Projekt nicht nur den gesamten Greifswalder Bodden, sondern auch den Küstenstreifen am Peenestrom, eines der wichtigsten EU-Schutzgebiete des Landes. Dies würde dem Raumordnungsprogramm, wonach Tourismus und Naturschutz Vorrang haben, gänzlich widersprechen.

Braun- und Steinkohle belasten das Klima doppelt so stark wie wesentlich effizientere Gaskraftwerke oder erneuerbare Energien.

In einer Zeit, in der man den Klimawandel auf der Erde und seine verheerenden Folgen für die Menschen stark diskutiert, sind diese Pläne, die im übrigen von der hiesigen Landesregierung unterstützt werden, aus ökologischer Sicht nicht nachzuvollziehen.

Seitens der Landesregierung argumentiert man, daß der Energiekonzern "Dong Energy" mit dem Bau des Kraftwerkes 150 Arbeitsplätze in der Region und weitere 1000 während der Bauphase schafft.

Anzumerken bleibt an dieser Stelle, daß die entstehenden 150 Arbeitsplätze nicht im Verhältnis stehen zu den Arbeitsplätzen die gleichzeitig in der gesamten Tourismusbranche durch ein solches Kraftwerk verloren gehen. Wer möchte denn schon gerne in einem Gebiet Urlaub machen, wo Atommüll zwischengelagert und gleichzeitig tonnenweise Kohlen- und Schwefeldioxid in die Luft geblasen wird?

Außerdem werden die Aufträge für den Bau dieses Kraftwerks nach EU Recht europaweit ausgeschrieben. Wie viele Firmen aus MV dann tatsächlich einen Zuschlag erhalten, bleibt abzuwarten, aber man kann sich aus Erfahrung dem Eindruck nicht erwehren, daß die meisten dabei leer ausgehen werden.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 14. Februar 2007