Ein Familienfest zu Ostern in der Gemeinde Golchen führte unlängst zu politischen Turbulenzen. Der Grund: Die Familien gehörten zum Umfeld der "Heimattreuen deutschen Jugend". Sonderermittler der Malchiner Kriminalpolizei schalteten sich ein, weil der Verdacht geäußert wurde, daß bei dem Familientreffen, an dem überwiegend Kinder teilgenommen hatten, "Uniformen" getragen worden sein sollen. Der innenpolitische Sprecher der Landtagsfraktion der Linken Ritter mahnte Betreiber und Träger öffentlicher Einrichtungen sollten sorgfältiger fragen, wer Familienfeiern anmeldet.
Der parlamentarische Geschäftsführer der NPD-Fraktion, Stefan Köster, äußerte seine Besorgnis zu den Vorgängen:
"Man fühlt sich wieder ganz so wie in einem Spitzelstaat und hat den Eindruck: Stasi ist heute. Da suchen Sonderermittler angebliche Uniformen, die es bei der HDJ sowieso nicht gibt und die sie jedoch auf jedem Schützenfest finden. Wirte und Betreiber werden von politischen Brandstiftern wie Herrn Ritter öffentlich zur Denunziation aufgerufen. Wahrscheinlich würde Genosse Ritter auch wieder gern Blockwarte berufen, welche die politische Gesinnung jedes einzelnen kontrollieren und gegebenenfalls Verfehlungen melden sollen.
Niemand darf wegen Gesinnung oder politischer Auffassung benachteiligt werden. Hierzulande werden Grundrechte demontiert, und dabei wird noch vollmundig behauptet, es handele sich dabei um einen demokratischen Akt. Noch dürfen auch die Bürger in Mecklenburg-Vorpommern in freier Selbstbestimmung selbst entscheiden, mit wem sie Ostern feiern.
Wir werden uns dafür einsetzen, daß dies auch in Zukunft so bleibt."
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Erstellt am Donnerstag, 27. März 2008