Aussteiger? Experte? Moralapostel?

Jedem politisch Interessierten dürfte sich inzwischen erschlossen haben, daß "Neonazi-Aussteiger" inzwischen ein quasi anerkannter Beruf geworden ist. In der letzten Woche berichteten wir über Tanja Privenau und ihren Lebensgefährten Bernd Wagner. Einer der es besonders toll treibt, ist Jörg Fischer.

Fischer reist herum, agiert als Vorzeigeredner für Anti-Rechts-Initiativen und Homosexuellen-Verbände. Allein für seine Tätigkeit bei "Mut gegen Rechte Gewalt" sollte ihm ein monatliches Gehalt von 5.000 Euro ermöglicht werden.

Wichtigtuerei ist sein Geschäft. So behauptet er immer wieder mal, daß im NPD-Vorstand auch Schwule sitzen würden, gar will er Verhältnisse mit NPD-Leuten gehabt haben. Namen nennt er keine, weshalb diese Aussagen als erstunken und erlogen anzusehen sind. Wie andere Sachen eben auch.

Heute mimt er den großen Aussteiger aus NPD und rechter Szene. Der Wahrheitsgehalt seiner Aussagen tendiert jedoch gegen Null.

Jörg Fischer ist ein politischer Hochstapler, der mit seinen Geschichten offenkundig seinen Lebensunterhalt bestreitet. Jörg Fischer ist nicht "ausgestiegen", sondern mußte regelrecht zum Austritt gedrängt werden. Mit seinem Austritt kam einem Parteiausschluß wegen krimineller Machenschaften nur zuvor.

Der 1969 geborene Jörg Fischer kam als schwer zuckerkranker Jugendlicher in Kontakt mit der NPD bzw. der JN. Nur vom 1. April 1987 bis Ende 1988 war er Mitglied der NPD, ebenso wie seine Mutter, die nach seinen Worten von seinem Engagement nicht begeistert war. Also war er ganze zwanzig Monate Parteimitglied. Ganze 20 Monate.

Ebenfalls im Jahre 1988 begann er eine Journalistentätigkeit beim DSZ-Verlag des DVU-Vorsitzenden Dr. Frey. Bereits nach kurzer Zeit wurde er dort fristlos entlassen, da er interne Unterlagen des Verlages kopiert und dabei erwischt worden war. Mit diesen Unterlagen versuchte er sich persönliche Vorteile zu verschaffen. Aufgrund dieses kriminellen Vorgehens wurde Jörg Fischer auch nahegelegt, seine Funktionen in der NPD. (Kreisschatzmeister im KV Erlangen-Höchstadt, Beisitzer im Bezirksverband) niederzulegen und aus der Partei auszutreten.

Mit Schreiben vom 6. Mai 1988 an den Generalsekretär der NPD, Walter Seetzen, und an den damaligen Bezirksvorsitzenden von Mittelfranken, Horst Nicolaus, lehnte er dieses ab und erklärte, daß er "getreu der Satzung und des Programms der NPD sich für die Erneuerung Deutschlands einsetzt". Er legte seine Funktionen nicht nieder, da er "den Auftrag der Mitglieder ernst nimmt."

Mit Beschluß vom 26. Mai 1988 leitete der Bezirksverband Mittelfranken ein Schiedsgerichtsverfahren mit dem Ziel des Parteiausschlusses gegen Fischer ein. Am 17. Juni entzog der bayrische Landesverband Fischer seine Mitgliedsrechte und suspendierte ihn von seinen Aufgaben, bis das Schiedsgerichtsverfahren endgültig entschieden hätte.

Gegen diesen Beschluß legte Fischer Widerspruch ein. Unter allen Umständen wollte er Funktionsträger der NPD bleiben.

Einen Monat später bestätigte das bayrische Schiedsgericht die verhängte Maßnahme. Daraufhin wurde Fischer wiederum empfohlen, die Partei zu verlassen, was er vehement ablehnte.

Am 1. Oktober 1988 sollte die Schlußverhandlung des Bundesschiedsgerichtes stattfinden. Fischer entzog sich dem Ausschluß durch vorherigen Austritt. Der vermeintliche "Aussteiger" ist also in Wahrheit ein regelrecht "Hinausgedrängter".

Danach engagierte er sich in der "Deutschen Liga für Volk und Heimat", später in der Sekte der Mormonen, für die er als Prediger aktiv war. Auch in der PDS war er kurzzeitig zu Hause. Allerdings zeigte sich der PDS-Ratsherr Jörg Detjen wohl erleichtert bei seinem Austritt, den bei Fischer handele es sich um jemanden, bei dem die Selbstdarstellung leider zu häufig vor Inhalten stehe. Weiter ging es dann wohl in der SAV. Zusätzlich war er Mitglied der extremistischen Schwulenorganisation whk, die sich für "einvernehmliche pädophile Handlungen" einsetzt, womöglich ist er es noch immer.

Schließlich wurde er von den Medien als "NPD-Experte" vereinnahmt, seitdem tingelt er als Märchenonkel durch die Landschaft. Gut bezahlt, versteht sich.

Nun hält er gerade Station in Mecklenburg auf Einladung von MdL Brodkorb (SPD) und seiner "Endstation". Ob sich anläßlich des Fischer-Besuches auch über einvernehmliche pädophile Handlungen unterhalten wurde, kann dahinstehen.
Sicher wird das nicht der Fall sein, wenn Fischer vor Schulklassen spricht. Nach verschiedenen Quellen fühlte Fischer sich im Kameradschaftskreis auch gerade wegen seiner Homosexualität wohl. Welche Gefühle lösen bei Jörg Fischer da wohl erst jene "Aufklärungs"-Veranstaltungen aus, bei denen sich die Zuhörerschaft in hohem Maße aus Schülern zusammensetzt…

Daß Fischer es heute jedenfalls mit der Wahrheit noch immer nicht so genau nimmt, wird offenbar bei seiner gestrigen Behauptung an einer Rostocker Schule, daß die NPD mit der Aussage "Die Ausländer nehmen uns Deutschen die Arbeitsplätze weg!" in den Landtag eingezogen sei. Nach Angaben von Endstation Rechts meldete sich auch gleich ein Teilnehmer zu Wort, der gesehen haben will, wie "rechtsextreme Schläger" seinem Kumpel die Pulsader aufgeschnitten hätten. Da wir den Vorfall im weltweiten Medienecho nicht hallen hörten, gehen wir davon aus, daß er, getreu der Fischerschen Tradition, einfach frei erfunden wurde
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 10. Dezember 2008