Gedanken zu den jüngsten Warnstreiks
Vollkommen berechtigt sind sie in jedem Fall, die jüngsten Warnstreiks im Öffentlichen Dienst. Das gilt auch für jede andere Berufsgruppe, die ihrem Unmut auf diese Weise Luft zu machen versucht.
"Klar leidet die Autoindustrie unter der Finanzkrise. Und das tut auch mir leid. Doch können wir für diese Probleme nichts. Wir stehen hier für unsere eigene Interessen", erklärte einer der vielen Tausend, die kürzlich in Schwerin vor dem Finanzministerium demonstrierten, gegenüber dem NDR-Nordmagazin.
Eine sehr menschliche Reaktion. Jeder geht halt von seinem augenblicklichen Arbeits-, Lohn- und Lebensniveau aus, zumal in der Bundesrepublik Deutschland. Hier gibt es derzeit die unterschiedlichsten Interessengruppen, darüber hinaus eine von der Politik gewollte Fremdbestimmung samt milliardenschwerer Steuergeld-Ausgaben für Kriegseinsätze, EU und NATO, dazu Spekulantentum statt Schaffung von Werten, woraus gleichfalls belastende Ausgaben entstehen – Siechtum also statt Leben in einer Gemeinschaft.
Sind Proteste-Anführer überhaupt "die Richtigen"?
Die an der Spitze der Protest-Bewegung stehen, geben sich als "die Richtigen" aus. Doch sind sie das auch?
Fragen Sie Ihren Gewerkschaftsbonzen doch einmal, welche Gehälter in den Funktionärs-Stuben gezahlt werden, aber auch, wie viele Mitarbeiter in den Gewerkschaftshäusern mit Niedriglöhnen abgespeist werden.
Fragen Sie Ihren Gewerkschaftsbonzen doch einmal, in welchen Aufsichtsräten er oder andere Apparatschiks sich die Eier schaukeln und dabei noch kräftig kassieren!
Fragen Sie Ihren Gewerkschaftsbonzen doch einmal, ob er das SPD-Parteibuch in der Tasche hat. Wenn er mit Ja antwortet, dann fragen Sie ihn, ob er weiß, daß seine Obergenossen für die "Finanzkrise" mitverantwortlich sind.
Unter "Rot-Grün" wurden die entscheidenden gesetzlichen Weichen für das wertevernichtende Roulette-Spiel gestellt. Die Sparkassen verloren auf Druck der "EU" ihre Staatsgarantien, womit sie einem gnadenlosen Wettbewerb ausgesetzt wurden.
Auch Die.Linke stimmte 2002/2003 in den Landtagen, z. B. in Sachsen, aber auch in Mecklenburg-Vorpommern einer entsprechenden Änderung der Landes-Sparkassengesetze zu.
Schlimmer noch: Die damalige Bundesregierung gründete 2003/2004 auf Druck der CDU-FDP-"Opposition" die "True Sale GmbH". Sie befaßte sich mit hochspekulativen "Verbriefungs"-Geschäften. Jetzt haben wir den Salat!
Genau diese Herrschaften stellen sich jetzt hin und wettern gegen jene, denen sie einst die Schleusentore geöffnet haben, so wie es jüngst Kanzlerin Merkel in Demmin getan hat. Für einen normalen Menschen kaum faßbar!
Schlechte Zukunft nur für schaffende Menschen
Ob mehr Arbeit für immer weniger Geld oder "Kurzarbeit Null" für noch weniger Geld – einer ungewissen Zukunft gehen alle Schaffenden entgegen, ob nun der Arbeiter, der Angestellte, der Lehrer, der Arzt oder der Polizist.
Die Wurzel allen Übels ist der Liberalkapitalismus, sind seine Träger an den Schaltstellen der Macht!
"Bonn ist nicht Weimar", hieß es so hübsch in der Alt-Bundesrepublik. Doch selbst da waren manch einem bereits erste Zweifel gekommen. "Berlin", das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, wird auf jeden Fall "Weimar".
An der immer schlimmer werdenden Lage ist die überwiegende Mehrzahl der Menschen nicht schuldig. Eine Selbstverständlichkeit, die man gar nicht oft genug wiederholen kann. Hört man nämlich einige Alt-Politiker daherreden, entsteht ein völlig anderer Eindruck ...
Und als Wähler trifft genau Sie ebenfalls keine Schuld. Bis jetzt haben Sie’s eben einfach nicht besser gewußt. Irren ist menschlich.
Von "Störchen" und "Fröschen
Bis zum heutigen Tag gaben Ihnen die abgehalfterten Polit-Bonzen die Freiheit, sie zu wählen. Dieselben Polit-Bonzen nehmen sich aber auch die Freiheit, den Steigbügelhalter für Banken, Finanz-Parasiten und Großkonzerne zu spielen. Gleichzeitig aber setzten und setzen sie dem "Kleinen Mann" stählerne Daumenschrauben an, die sie immer fester zudrehen, bis das Blut nur so spritzt!
Wie sagt der Volksmund so treffend? Nach oben buckeln und nach unten treten. Die sarkastische Version hat der Schriftsteller Walter Jens um 1980 geliefert: "Bescheidet euch, sagten die Störche. Nicht jeder kann Storch sein, es muß auch Frösche geben."
Hin und wieder gibt’s für "Frösche" natürlich Gelegenheit, einmal, vielleicht auch zwei- oder dreimal aufgestauten Frust abzulassen, so wie kürzlich vorm Schweriner Finanzministerium – immer schön bewacht vor den Störchen, die, fürsorglich, wie sie nun einmal sind, sogar Speis und Trank auffuhren.
Doch nicht alle "Frösche" zeigten sich dankbar. Einer hatte sogar seine Gewerkschafts-Bonzen-Fahne weggeworfen. Oder hatte er sie vielleicht nur vergessen? Sei es, wie es sei: "Ein-Euro-Jobber" bargen sie am darauf folgenden Tag aus einem Schloßgarten-Gebüsch und schoben sie fein säuberlich in einen Müllsack.
Feuerwehrleute dringend gefragt!
Vielleicht hatte der "Frosch" eines der Anliegen der "Störche" auch nur nicht verstanden. Sie wollten doch auch ein wenig die "Wählerbindung" fortsetzen. Diplomatisch, wie sie nun einmal sind, sagten es die "Störche" nur nicht.
Verständlich ist es. In Zeiten der "Krise" wird der "Wählermarkt" vom "Storch" rasch zur Chefsache erklärt. Die Schilfgürtel der "Frösche" brennen zur Zeit lichterloh und so sind "Feuerwehrleute" dringend gefragt. Statt der richtigen, denen die "Störche" andere Arbeitszeiten gaben, stellten sich die Rot-Schnäbel an die Spitze, obwohl sie einst doch diejenigen waren, die den Brandherd gelegt hatten. Noch lassen sich die meisten Frösche als "Wählermarkt" der "Störche" alles gefallen.
"Frösche" auf Dauer nicht käuflich
Doch merke: "Frösche" zu kaufen, ist auf Dauer schwer möglich. Und ist uns nach "Kaufen" zumute, suchen wir den Tante-Emma-Laden um die Ecke, den Bauernmarkt oder die nächstgelegene Kaufhalle auf. Aber erzählen Sie das mal einem "Storch" der herkömmlichen Art.
Für das "Super-Wahljahr" 2009 hat die "Störche-Fraktion" jetzt sogar schon ihre Listen geöffnet. "Frösche", auch wenn sie keinen "Storchen-Ausweis" besitzen, dürfen da auch mal mit rauf. Sie sollen sich im Gefühl wiegen, einmal im Leben zum Storchennest zu gehören. Kontrolle will natürlich auch weiterhin der "richtige Storchenvater" ausüben.
Denken Sie daran, wenn Sie auf der Straße oder im Lokal an der Ecke ein "Storch" aus der Schulzeit wegen einer Kandidatur ansprechen sollte. Bedenken Sie aber, daß sie damit die katastrophale Klapperstorch-Politik von CDUFDPSPDSED fortsetzen helfen. Den Rest überlassen wir Ihnen.
Na denn, reinhauen!
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Erstellt am Montag, 02. März 2009