Die Zeitungen überschlagen sich am heutigen Tage mit Meldungen, wonach sich die Mehrheit der Bevölkerung – laut Umfrage genau 76% - in Mecklenburg und Vorpommern für ein NPD-Verbot ausspreche. In Auftrag gegeben wurde die Umfrage von der SPD-Landtagsfraktion persönlich und wen wundert es da, daß die Arbeit der SPD in dieser durchweg positiv wegkommt.
"Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast", lautet ein Zitat, das dem Kriegstreiber und ehemaligen britischen Premierminister Winston Churchill zugesprochen wird. Daß das Zitat noch heute Gültigkeit besitzt, beweist auch der aktuelle Fall von öffentlicher Meinungsmache durch die SPD-Umfrage.
Doch wie schafft man sich eigentlich eine Umfrage, die im Ergebnis dann möglichst deckungsgleich mit den eigenen Interessen ist?
Man nehme tausend auserwählte Personen, möglichst aus der Großstadt, und gebe ihnen vorgefertigte Fragen. Zusätzlich gibt man Antworten vor, bei denen dann beispielsweise die NPD nicht aufgeführt ist. Verständlich, daß die Partei keine Prozente auf sich vereinen kann und einfach unter "Sonstige" aufgeführt wird. Ein Beleg dafür sind die regelmäßig hohen Ergebnisse unter "Sonstige".
Das seltsame an der SPD-Umfrage ist, daß zwar nach einem NPD-Verbot gefragt wurde, allerdings in allen anderen Umfragen die NPD nicht aufgeführt wird, zum Beispiel unter "Parteizufriedenheit" und "Kompetenzwerte".
Überhaupt wird die Seriosität von Meinungsumfragen gemeinhin angezweifelt. Einen Aspekt stellen dabei "sozial unerwünscht empfundene Meinungen" dar. Es handelt sich um solche, die von einer politisch überaus korrekten und meinungsbildenden Schicht mit gewissen Keulen bearbeitet werden. Um nicht anzuecken, tut der Befragte schon deshalb die "öffentliche Meinung" kund. Streiten läßt sich auch über den immer wieder erwähnten "repräsentativen Querschnitt". 1000, höchstens 2.000 Menschen werden befragt – ob sie genannten Querschnitt repräsentieren, weiß kaum jemand. Berühmt berüchtigt sind auch die "suggestiven Fragestellungen", die bereits den Inhalt der Antwort atmen.
Dessen ungeachtet lassen wir die SPD aber gern weiter in dem Glauben, daß sie alles richtig macht und die NPD sich "im Abstieg befindet" - abgerechnet wird stets am Wahlabend! Doch das wissen die Genossen ja selbst am besten und wollen deswegen die nationale Partei gleich ganz verbieten. So ist das eben in einer "repräsentativen Demokratie".
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Erstellt am Mittwoch, 24. Oktober 2007