Helle Aufregung herrscht offenbar im CDU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern. Wie Harry Glawe, Parlamentarischer Geschäftsführer der Partei im Schweriner Landtag, gestern mitteilte, wird Fraktions-Praktikanten künftig eine "Ehrenerklärung" abverlangt. In ihr soll gewohnt phrasenhaft ein Bekenntnis zu "Demokratie" und "Toleranz" abgelegt werden.
Grund für die Hysterie ist die nachgewiesene Teilnahme einiger Landes-CDU-Mitglieder an der 1.-Mai-Demonstration der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) in Neubrandenburg. Mittlerweile setzte bei der CDU eine "Reinigungswelle" ein, die sich in Austrittsaufforderungen an die Betroffenen manifestiert.
Aus Sicht des NPD-Landesvorstandes offenbaren die „Fälle“ zunächst eins: Zum einen scheint ein Teil gerade der jungen CDU-Angehörigen im Land das Vertrauen in die Politik der eigenen Führung derart verloren zu haben, daß eine Teilnahme an einer volkstreuen Veranstaltung unter freiem Himmel mittlerweile nicht mehr als problematisch erscheint.
"Viele Mitglieder auch dieser Partei haben ohnehin schon gemerkt, wohin die Reise mit Merkel, Schäuble und Co. führt: zu weiteren Bundeswehreinsätzen zugunsten einer US-Hegemonie mit allen Konsequenzen wie Toten und horrenden Ausgaben. Die Forcierung einer Liberalisierung der Märkte, von Privatisierungen und Sozialkahlschlag zuungunsten heimischer Beschäftigter wird unter Frau Merkel weiter vorangetrieben werden", erklärte NPD-Landesvorsitzender Stefan Köster. "Viele im Kern national eingestellte Wählerinnen und Wähler der Schwarzen merken es zumindest instinktiv und begehren auf."
Zur jetzt herrschenden Aufregung in der Landes-CDU sagte Stefan Köster: "Für uns ist es völlig normal, daß wir nicht weggehen, wegschauen oder gar herumpöbeln, wenn Mitglieder anderer Parteien das Gespräch mit uns suchen. Denn wir wissen, wie es ist, von angeblich demokratischen Gutmenschen ausgegrenzt zu werden". Auch sei es in der Vergangenheit schon desöfteren vorgekommen, daß Mitglieder anderer Parteien an Saalveranstaltungen der NPD teilnahmen. Auch künftig werde niemand ausgegrenzt, nur weil er ein anderes Parteibuch habe. "Entscheidend ist der Eintritt für den Erhalt unserer Nation, die wir eben nicht wie die CDU-Oberen als reinen Wirtschaftsstandort betrachten."
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Erstellt am Donnerstag, 14. Juni 2007