Der Tröglitzer Jammerbürgermeister und die inszenierte Staatskrise

Das NPD-Verbotsverfahren läuft schlecht. Gerade eben hat das Bundesverfassungsgericht den Landesinnenministern sein Misstrauen ausgesprochen und Beweise dafür gefordert, dass die Parteiführung spitzelfrei ist und die Verhandlungstaktik nicht mit geheimdienstlichen Mitteln ausgespäht wird. Wer die BRD kennt, wusste, dass nun etwas passieren würde. Etwas Spektakuläres, das sich als Medienspektakel eignet und Hysterie gegen Rechts erzeugt.
 
Und siehe da … Der Bürgermeister der Gemeinde Tröglitz tritt zurück, weil er sich bedroht fühlt. Eine Demonstration gegen Asylmissbrauch, angeführt von einem NPD-Kommunalpolitiker, sollte an seinem Haus vorbeiziehen. Wie schrecklich! Was für eine Bedrohung. Da musste er aus Angst um seine Familie natürlich sofort zurücktreten, wofür er in Talkshows gleichzeitig als Vorzeigeopfer bedauert und als besonders tapfer gelobt wurde. Komisch, daß ein ähnlicher Medienzirkus stets ausbleibt, wenn NPD-Politiker Ziele solcher und wesentlich schlimmerer Aktionen sind.
 
Im Dezember 2011 mauerten Linksextremisten in Oldenburg die Haustür des ehemaligen Generalsekretärs Ulrich Eigenfeld zu. Was hätte es für einen Aufstand gegeben, wäre dies dem Tröglitzer Bürgermeister zugestoßen! Aber in Eigenfelds Fall sahen Staat und Presse keine Bedrohung. Das Ganze wurde als lustig und voller Verständnis für die Motive der Kriminellen dargestellt. Gern zitierte man das drollige Motto „Hausarrest für Nazis“. Ohne einen Hauch von Kritik oder Distanzierung ließ man die Chaoten zu Wort kommen, für die „die Grenze schon überschritten sei, wenn NPDler mit ihrem menschenverachtenden Gedankengut ihre Wohnung verließen.“ Die Polizei griff erst ein, als ein anderer Mieter das Haus nicht verlassen konnte. Anschließend versuchten 50 Autonome, die Stadtvertretung zu stürmen, in die Eigenfeld gewählt worden war. Niemand fragte, ob er Familie hatte und wie diese sich bei dem Terror fühlte. Das ist den Etablierten egal. Aber wenn sie nur einen Bruchteil dessen zu kosten bekommen, was bekennende Nationalisten da, wo die gern staatlich geförderte linksextreme Terrorinfrastruktur stark ist, ständig ertragen müssen, fangen sie an zu heulen. Eigenfeld heulte nicht und trat auch nicht zurück. Daran sollte sich der Tröglitzer Jammer-Ex-Bürgermeister vielleicht mal ein Beispiel nehmen.
 
Der Bürgermeisterrücktritt zündete aber nicht so recht. Die Alarmstimmung gegen Rechts wollte sich nicht  einstellen. Da brannte plötzlich ein Asylantenheim. Wie praktisch.

Nicht, dass Brandanschläge die Etablierten all zu sehr stören würden. Im Jahre 2009 verübten in Rostock Linksextremisten mehrere Brandanschläge auf das Kleidergeschäft des damaligen NPD-Landtagsabgeordneten Birger Lüssow. Schließlich musste er den Laden aufgeben, was von Politikern und Medien mit Triumphgeheul begleitet wurde. Obwohl Menschenleben gefährdet waren, sprach niemand von Terrorismus. Das war schon in Ordnung. In Tröglitz ist noch nicht einmal sicher, ob es sich überhaupt um einen Brandanschlag handelt, und wenn ja, welcher V-Mann da wieder aus dem Ruder gelaufen ist. Aber egal. Staatskrise ist, wenn es am falschen Ort brennt. Ein NPD-Objekt wäre "okay" gewesen.
 
Angeblich zeigten nun „die Tröglitzer“ ihre Solidarität mit den Asylanten. Im Fernsehen erblickte man aber höchstens 100 Leute vor der Brandruine, in einem Ort von 2500 Einwohnern. Viele Protestierer dürften von außen hergekarrt worden sein. Offenbar trauen „die Tröglitzer“ dem Braten nicht. Nach 25 Jahren BRD wissen sie auch, dass man die Inszenierungen des Systems mit Vorsicht genießen sollte. Es musste also noch etwas geschehen.
 
Und es geschah auch etwas. Nächster Spannungshöhepunkt: Morddrohungen gegen den Landrat! Jetzt muß man  nur noch einen Dreh finden, wie das Ganze im NPD-Verbotsverfahren genutzt werden kann. Mal sehen, wie die Drehbuchautoren das hinkriegen.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 07. April 2015