Wie die NPD-Fraktion aus Gesprächen mit Bürgern erfahren hat, ist der Wunsch nach einem Ort zur Trauerbewältigung in unserer Gemeinde sehr groß. Deshalb haben die volkstreuen Gemeindevertreter in der Sitzung der Gemeinde am vergangenen Donnerstag einen Prüfantrag zur Errichtung eines Tierfriedhofes in den Kaiserbädern gestellt. Der Beschlußtext des Antrages lautete wie folgt:
Die Verwaltung wird von der Gemeindevertretung beauftragt zu prüfen:
- Inwieweit es möglich ist, einen gemeindeeigenen Tierfriedhof zu errichten und diesen kostendeckend zu betreiben.
- Welche Grundstücke angesichts der gesetzlichen Anforderungen für die Errichtung eines solchen Tierfriedhofes in Frage kommen.
- Darüber hinaus, ob es eventuell private Interessenten zur Betreibung eines Tierfriedhofes gibt.
Das Ergebnis der Prüfung ist der Gemeindevertretung zur nächsten Sitzung vorzulegen.
Gegen dieses Anliegen meldete sich der Bürgermeister Lars Petersen zu Wort. Er behauptete, daß die Prüfung einen Tierfriedhofes längst in Arbeit und der Antrag deshalb nicht notwendig sei. Die übrigen Gemeindevertreter schienen nach dieser Aussage innerlich aufzuatmen, denn endlich hatten sie einen Grund, diesen Sachantrag der NPD abzulehnen, was sie dann auch mehrheitlich taten. Nur ein weiterer Gemeindevertreter brachte den Mut auf, für den Antrag zu stimmen.
Der Ausführung des Bürgermeisters schenken die Gemeindevertreter der NPD trotzdem keinen Glauben. Dieselbe Aussage – „alles sei bereits in Arbeit“ – traf Petersen nämlich auch, als die NPD-Fraktion die Erstellung eines Mietspiegels oder die Überarbeitung der Internetseite der Gemeinde beantragte. Wie diese beiden Sachen wird wohl auch der Tierfriedhof zu einer unendlichen Geschichte werden.