80, 90 oder 100 – wie viele Asylbewerber soll eine Kleinstadt aufnehmen? Vor gut einem Jahr eröffnete in Friedland ein neu eingerichtetes Asylheim. Bürgermeister Wilfried Block (parteilos, aber mit CDU-Ticket im Kreistag) setzte sich von Beginn an für dieses Projekt in der Jahnstraße ein, gegen den Willen der Anwohner. Gleichzeitig wurde mehrfach betont, dass es bei dieser einen Unterkunft bleiben würde und die zur Verfügung gestellten Kapazitäten ausreichten.
„Eine weitere Gemeinschaftsunterkunft ist nicht erwünscht“, sagte Block damals. Wortbrüchig sind Bürgermeister und Protagonisten aus den Amtsstuben dennoch geworden. Schon zum 1. März sind durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte zwei zusätzliche Wohnungen der Wohnungsgesellschaft Friedland (WGF) für die Belegung mit Asylbewerbern vorgesehen worden. Es sollen also klammheimlich weitere Asylanten nach Friedland geschleust werden.
Wirtschaftliche Belange stehen vor Bürgerwohl
Im Zuge der Proteste im November 2013 gegen die Eröffnung eines Asylheims in der Kleinstadt drucksten die Verantwortlichen bereits über die tatsächlichen Kapazitäten der Asylunterbringung. Laut einer Anfrage der NPD im Kreistag leben mit Stand Januar dieses Jahres 106 Asylsuchende in dem Heim. Zeitweise gelangte die Unterkunft bereits an ihre Belastungsgrenze von 120. Der Bürgermeister leistete dem jetzt Vorschub und stimmte mit den Fraktionsvorsitzenden der CDU, SPD, DIE LINKE und Frauenliste für weitere dezentrale Unterbringungen im Stadt-Zentrum, gegen die Stimmen der NPD.
Regierungslager verkauft Misswirtschaft als Erfolg
Das jahrelange Ausbluten unserer Heimat ist gelebte Praxis. Perspektivlosigkeit, sozialer Abstieg, Arbeitslosigkeit und Strukturverfall kennzeichneten die letzten Dekaden. Der kommunale Wohnungsleerstand dient nun als Vorwand, um den Bürgern die Belegung mit Asylbewerbern aufzuzwängen.
Dabei darf die wirkliche Fürsorge um das Schicksal der Asylbewerber arg bezweifelt werden. Im Vordergrund stehen schlichtweg die kurz- und mittelfristigen Vorteile klammer Wohnungsgesellschaften. Die freuen sich über kontinuierlich fließende Mieteinnahmen. Dass dabei unsere deutschen Mitbürger bei der Vergabe von Wohnungen auf der Strecke bleiben, wird mit einem Schulterzucken abgetan. Ebenso wird ignoriert, wovon denn die Neuzugezogenen ihren Lebensunterhalt bestreiten sollen, wenn es ohnehin keine Arbeit vor Ort gibt.
Bekanntlich beginnt der Fisch ja am Kopfe an zu stinken. Somit dürften die jüngsten Äußerungen des Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel (SPD), ein „Ausbluten“ der Kommunen zu verhindern und den Kommunen bundesweit mit 5 Mrd. Euro unter die Arme zu greifen, durch aus als blanker Zynismus aufgefasst werden. Es sind Gestalten wie Gabriel und Co., die für den Verfall im Lande die Verantwortung tragen. Die örtlichen Bürgermeister passen sich dieser Mentalität nur an und betreiben ihrerseits Flickschusterei. Die Doppelmoral hält Einzug und hinter der angeblichen „Willkommenskultur“ klingelt lediglich der eigene Geldbeutel.
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Erstellt am Montag, 09. März 2015