Nach NPD-Schock: Wie in Pasewalk Schüler politisch bearbeitet werden

Das Oskar-Picht-Gymnasium in der ehemaligen Kreisstadt Pasewalk darf sich "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" nennen. Damit gehört es zu einem Netzwerk besonders linientreuer Bildungseinrichtungen, in dem die weltanschauliche Neutralitätspflicht des Staates eine eher untergeordnete Rolle spielt. Eine Art "demokratischer" Ordensburgen. Wichtig ist allein die richtige Gesinnung.

Um dabei zu sein, müssen 70% der Schüler und Lehrer eine Verpflichtungserklärung mit dem Inhalt unterschreiben, sich fortan gegen jede Form von Diskriminierung zu wenden und sogar aktiv einzuschreiten, wenn es dennoch zu irgendwelchen rassistischen, homophoben, antitranssexuellen, sodomie-oder pädophiliekritischen oder sonstigen unkorrekten Vorfällen kommen sollte.

Wer da die Unterschrift zu verweigern wagt, braucht wirklich Zivilcourage, auch wenn es gerade die Duckmäuser und angepaßten Mitläufer sind, die diesen Begriff für sich gepachtet haben. Ein Lehrer, der nicht unterschreibt, kann sich schon mal einen neuen Job suchen, am besten im Ausland nach einer Namensänderung. Schüler dürften sich auf einer schwarzen Liste wieder finden und sollten sich nicht wundern, wenn ihre Noten plötzlich in den Keller gehen.

Ausgerechnet in einer solchen Vorzeigeschule trug es sich im vorigen Jahr zu, daß bei einer simulierten Probewahl - mit Stimmzetteln, Wahlkabinen und - vom "demokratischen" Blickwinkel aus gesehen- leider auch geheimer Stimmabgabe die Mehrheit der Schüler NPD wählte. Es folgte die AfD, und dann kam erst mal nichts mehr. Seiner Grundhaltung treu bleibend, die Leser als nicht all zu intelligent einzuschätzen, schreibt der Nordkurier am 23.02.2015 hierzu: "Das passe nicht zum Titel des Gymnasiums ‚Schule ohne Rassismus‘. Und so beschlossen die Schüler, sich an zwei Projekttagen intensiv mit demokratischen Grundgedanken auseinanderzusetzen".

Natürlich. Zuerst wählen die Schüler NPD, und dann beschließen sie selbst ihre antifaschistische Umerziehung. Könnte es vielleicht sein, daß da jemand ganz Anderes beschlossen hat? Die Lehrer? Das Schulamt? Der Verfassungsschutz? Jedenfalls muß bis hinauf zu Brodkorb Alarmstufe Rot geherrscht haben.

Eine Strafexpedition wurde entsandt, die sich allerdings "Workshop" nannte. Frank Riesenbeck vom Maex, der Mobilen Aufklärung MV, bemühte sich, die Jugendlichen wieder auf Linie zu bringen. Einmal falsch gewählt, und das System schickt Schülern die politische Polizei auf den Hals! Ob es was gebracht hat? Gelernt haben die Pasewalker Gymnasiasten sicher einiges. Vorsicht an der Wahlurne und bei politischen Äußerungen in der Öffentlichkeit. Big Brother is watching you! Beim Geheimdienst dürften schon mal Akten angelegt worden sein.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 04. März 2015