Feuer und Wasser: Der „Rotkurier“ und die Wahrheit

Früher hieß der Nordkurier einmal „Freie Erde“. Das war vor der Wende, als man noch das Sprachrohr der SED im Bezirk war. Damals zählte die Manipulation des Volkes durch die Veröffentlichung verfälschter Tatsachen und das Weglassen entscheidender Informationen zu den üblichen Mitteln dieses Blattes. Ob das heute entscheidend anders ist, darf bezweifelt werden. Am Beispiel der Meldungen „Feige Hass-Attacke auf den Nordkurier“ und „Pasewalk setzt Zeichen gegen die Niedertracht“ kann man sehr schön verfolgen, wie der „Rotkurier“ – so nennt man die Zeitung im Volksmund  – das praktiziert.
 
Im Lokalteil der Pasewalker Zeitung war vor ein paar Tagen ein Aufruf der Pasewalker Stadtoberen abgedruckt, in dem dazu aufgerufen wurde, Fahrräder für die „armen“ und „verfolgten“ Asylanten zu spenden. Einige Pasewalker Bürger kamen dem prompt nach und brachten einen Drahtesel zur Lokalredaktion, den sie wohl nicht mehr benötigten. Wie man auf Fotos sieht, wurde das Fahrrad angekettet, vielleicht damit es nicht der Grenzkriminalität zum Opfer fällt und am Ende im Osten Europas seinen Dienst verrichtet. Zu guter Letzt hinterließ man noch eine Nachricht: Spenden? Nein Danke! Mehr hat Deutschland nicht übrig für Asylmißbrauch!
 
Der Schreiberling Rainer Marten scheint wenig Humor zu besitzen und machte aus dieser harmlosen Aktion eine „feige Hass-Attacke“. Aus den Asylkritikern wurden „unbekannte Feiglinge“ mit „wirren Gedanken“. Es scheint den augenscheinlich fremdensüchtigen Redakteuren gar nicht ins linke Weltbild zu passen, daß es noch Bürger gibt, die sich nicht der (ver)öffentlich(t)en Meinung fügen und sich über die Flut von „Kulturbereicherern“ freuen.
 
Die ganze Aktion bereitete Martens scheinbar schlaflose Nächte auf der Suche nach noch drastischeren Formulierungen. Heute nun konnte die „Freie Erde“ – pardon, der Nordkurier – endlich noch einen drauf setzen: „Hass aus dem Hinterhalt“ und „Dummheit aus dem Dunkeln“. Und da das nicht reichte, mußte auch noch ein Hakenkreuz her, um die Asylkritik vollends zu diffamieren. Auf diese Idee kam man einen Tag zuvor leider noch nicht. Im ersten Artikel war von einen Hakenkreuz nämlich nichts zu lesen, geschweige denn, auf den Bildern zu sehen.
 
Weil das aber immer noch nicht reichte, um die Proteste gegen die Asylflut und die daraus resultierende Steuergeldverschwendung regional zu kriminalisieren, stilisierte sich der Nordkurier mit einer weiteren Geschichte zum großen Opfer. Im heutigen, natürlich negativen Bericht über die gestrige Mahnwache der NPD vor der Kreistagsitzung, wurde am Ende weinerlich und völlig aus dem Zusammenhang gerissen behauptet, daß die Kennzeichen  des Nordkurier-Autos abgerissen wurden. Nachtigall, ick hör dir trapsen!
 
Ernstzunehmender und vor allem unabhängiger Journalismus sieht anders aus! Kein Wunder, daß immer weniger Vorpommern das Blatt mit dem Niveau einer Schülerzeitung lesen und die Abo-Zahlen des roten Nordkuriers seit Jahren fallen. Zu Recht, wie wir finden!
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 16. Dezember 2014