Asylanten als Spielball der Wirtschaft – Kein Asylantenheim auf dem Lindenberg

Unter den Anwohnern des Neubrandenburger Lindenbergs rumort es gewaltig. Der Grund: Ein Investor plante den Bau eines Einzelhandelszentrums. Die Mehrheit der Bürger begrüßt dieses Projekt, nur die Stadtverwaltung sperrte sich. Jetzt plant Geschäftsmann Peter Gerstenberg stattdessen den Bau von Asylantenheimen.

Verwaltungsgeplänkel

In der Vier-Tore-Stadt Neubrandenburg machte es schon seit längerem die Runde. Investor Peter Gerstenberg möchte mit seiner Firma PMC Consulting den alten Schandfleck mit der Schule auf dem Lindenberg abreißen und dort auf einer Fläche von über 2000 Quadratmetern ein Einzelhandelszentrum bauen. Mit einer Unterschriftenaktion setzten sich mehr als 500 Lindenberger für eine neue Einkaufsmöglichkeit in ihrer unmittelbaren Umgebung ein. Nachdem sich das Verfahren über die Baufläche und deren Nutzung fast ein Jahr lang hinzog, votierte Mitte November der Stadtentwicklungsausschuss der Stadt Neubrandenburg gegen das Vorhaben. Stattdessen soll am besagten Standort der Bau weiteren Wohnraums geprüft werden. Abschließend wollen die Neubrandenburger Stadtvertreter bei ihrer nächsten Sitzung am 11. Dezember darüber entscheiden.


Alte Lindenbergschule, bald weiteres Asylantenheim in Neubrandenburg?

Asylantenheim statt Einkaufszentrum?

Investor Gerstenberg ließ daraufhin die Bombe platzen und kündigte an, auf der besagten Fläche Wohnungen bauen zu wollen. Aber nicht irgendwelche Wohnungen, sondern den Bau von Asylantenheimen. Dass es dem umtriebigen Finanzhai dabei nicht um Nächstenliebe oder Warmherzigkeit geht, wird schnell klar. Andernfalls hätte er von Anfang an aus seinen Absichten keinen Hehl gemacht.

Hier geht es schlichtweg um den reinen Profit, der mit der „Ware“ Asylanten erwirtschaftet werden soll. Denn die Wohnungen sollen selbstredend an das Land Mecklenburg-Vorpommern gewinnbringend vermietet werden. Die Asylanten werden mittlerweile also als Druckmittel benutzt, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen, oder wie im vorliegenden Fall den Groll auf die Verwaltung zu lenken.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 24. November 2014