Kinderbetreuung im 21. Jahrhundert?

Kinder sind unsere Zukunft! Den ländlichen Raum erhalten und den Nachwuchs fördern
 
Hier und da sind auch von Politikern der etablierten Parteien solche Aussagen zu vernehmen, gleichwohl selbstverständlich die Landespolitik ein anderes Gesicht trägt. Lamentiert man auf der einen Seite über den Erhalt des ländlichen Raumes, testet man im selben Atemzug die kostenlose Herausgabe der Anti-Baby-Pille, allerdings mit sehr überschaubarer Beteiligung.
 
Als wären diese völlig widersprüchlichen Ansatzpunkte nicht schon Grund genug, um sich seine eigene Politikunfähigkeit einzugestehen, schlägt ein neues Projekt erneut dem Topf den Boden aus.
 
Am 29. September war der offizielle Baustart für die erste Einrichtung mit 24-Stunden-Betreuung für Kinder in Rostock. Zugegeben: Wer sich aufopferungsvoll für die Existenz seiner Familie einsetzt, muß oftmals weite Fahrtstrecken und fragwürdige Schichtarbeit in Kauf nehmen.
 
Zu hinterfragen ist hier allerdings, warum der Staat nicht dafür Sorge trägt, daß junge Familien mehr Zeit für das Familienleben haben. Statt dessen, werden Mütter und Väter genötigt, ihre Kinder in Ganztagseinrichtungen abzuschieben, da die berufliche Tätigkeit ein Familienleben immer seltener zuläßt. Dabei darf zudem nicht außer acht gelassen werden, daß Asylsuchende immer mehr eine vornehme Betreuung aus deutschen Steuergeldern genießen können, um dann oftmals das abendländische Rechtssystem noch mit Füßen zu treten.
 
Wer verantwortungsvolle Politik betreiben will, darf nicht dazu übergehen den Eltern die Erziehungsarbeit unmöglich zu machen und ihnen als einzigen Ausweg die Unterbringung der Kinder in Erziehungsanstalten zu eröffnen. Vielmehr muß der Staat, als Dienstleister für das Volk, all jenen Müttern, welche ihre Kinder daheim betreuen wollen, ermöglichen, dies ohne Existenzängste zu tun.
 
Neurowissenschaftler und Sozialpädagogen haben in den letzten Jahren mehrfach darauf hingewiesen, daß Kollektiverziehung und Entfremdung von den Eltern nachhaltig das Sozialverhalten der Kinder beeinflussen kann. Selbstbewußtsein, Bindungsfähigkeit und letztlich auch Leistungsfähigkeit werden durch lange Abwesenheit der Mutter negativ beeinflußt. Mit gravierenden Folgen für das Gemeinwohl.
 
Auf den ersten Blick scheint das Projekt „Ganztagsbetreuung“ für werktätige Eltern ein Segen zu sein. Für die betroffenen Kinder ist es hingegen alles andere als das. Eine nachhaltige Familien-, also Bevölkerungspolitik,
muß sich demnach auf die möglichst breitgefächerte Entlastung der Familien ausrichten.
 
Moralisch angemessene Arbeitsumstände, ein breit gefördertes Familienleben und  ein kinderfreundliches Gesellschaftsklima werden aus nationaler Sicht dazu grundlegend beitragen.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 08. Oktober 2014