Knapp 7 Wochen vor der Landtagswahl 2011 bekam das Amtsgericht Ribnitz-Damgarten hohen Besuch.
Es erschien Justizministerin Kuder (CDU), um zusammen mit Vertretern der Kommunalpolitik, der Justiz und der Polizei der Amtseinführung des neuen Gerichtsdirektors Axel Peters höchstpersönlich beizuwohnen. Wie die "Ostseezeitung - Ribnitz-Damgartener Zeitung" vom 19.7.2011 berichtete, ergriff Kuder als erste das Wort, um zu beteuern, daß dieser feierliche Akt auch für sie eine besondere Bedeutung habe.
Während ihrer Amtszeit sei dies die zehnte Einführung eines Amtsgerichtsdirektors, verkündete sie stolz. Weitere Reden folgten, untermalt von dezenter Musik, und dann wurden Bretzeln serviert. Sie brachen das Brot miteinander, hätte man zu biblischen Zeiten gesagt.
Das Ganze hatte aber eher den Charakter eines Judaskusses, denn nach der Wahl fiel Kuder plötzlich ein, daß man so viele Amtsgerichte eigentlich gar nicht brauche. Auch nicht das von Ribnitz-Damgarten.
Wenn es dichtgemacht wird, wird es dann auch eine Feier mit Musik und Bretzeln geben? In ihrer Rede könnte Kuder ihrer Erleichterung darüber Ausdruck verleihen, daß sie sich nun nicht mehr so oft zu Amtseinführungen von Amtsgerichtsdirektoren bemühen müsse. Das ist der Vorteil, wenn man die Amtsgerichte ordentlich dezimiert. Mehr Freizeit für die Ministerin.
zurück
|
drucken
Erstellt am Donnerstag, 26. Juni 2014