Günther Hoffmann, langjähriger bezahlter, aber nicht unbedingt professioneller Beobachter nationaler Erfolge in Uecker-Randow und Ostvorpommern, hat beim Beobachten bedauerlicherweise nicht viel gelernt. Bei seinen eigenen kommunalpolitischen Gehversuchen fiel er kräftig auf die Nase.
Die amtierende Bürgermeisterin von Bugewitz, Frau Schiller, fegte ihren Gegenkandidaten Hoffmann mit Leichtigkeit von der Platte, und das, obwohl der große Rechtsextremismusexperte genau die gleiche Taktik angewandt hatte, die er ansonsten bei den Nationalen erblickt - das "Einschleichen in die Zivilgesellschaft". Er trat der freiwilligen Feuerwehr bei, tauchte bei Dorffesten auf, verschonte kaum einen Bugewitzer mit seinem Guter-Nachbar-Getue, doch es nützte nichts. Die Gemeinde hatte keine Lust auf einen bunten Antifabürgermeister mit bayrischem Tonfall.
Auch der Kreistag Vorpommern-Greifswald muss ohne Hoffmann auskommen. Seine "Alternative Liste" strandete bei 0,9% und erzielte mit mehr Glück als Verstand einen Sitz, der aber nicht an Hoffmann, sondern an "Rassistischer Türknauf-Kochhahn" ging. Mandatslos bleibt auch die Witwe von Pasewalks verstorbenem Bürgermeister Dambach. Dafür hat die NPD in der Stadt einen Sitz mehr gewonnen und verfügt damit über den Fraktionsstatus. Ein Trost bleibt unserem Freund Hoffmann. Hätte er die Wahlen gewonnen, wäre er um einen erhöhten Arbeitsaufwand wohl nicht herumgekommen. Schon jetzt befindet er sich an der Grenze der menschenmöglichen Belastbarkeit. Bei mindestens jeder zweiten nationalen Demo sieht man ihn beim Beobachten.
Dazu das viele Recherchieren im Internet und diese Massen von Kommentaren und Expertisen in den Medien, wenigstens jedes halbe Jahr eine, soweit wir das mitbekommen. Die Wähler waren einfach nur besorgt um seine Gesundheit und haben ihm einen Gefallen getan. Und uns. Und dem Rest der Menschheit.
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Erstellt am Sonntag, 01. Juni 2014