In Anklam konnte sich die NPD zwar von 7,4% auf 9,3% steigern, einen Wermutstropfen gab es aber doch. Diesmal liegen wir 88 Stimmen hinter der SPD. Das ist zwar leicht irritierend, aber nicht weiter schlimm. Wie in Anklam konnten NPD und andere nationale Gruppierungen in zahlreichen Gemeinden sehr gute Ergebnisse erzielen, trotz der landesweiten Verluste der Partei. Wie ist das zu erklären?
Wahlergebnisse beruhen auf Gewohnheit und Stimmungen. Gewohnheit - also Stammwähler - kann man sich erarbeiten, durch beharrliches Wirken vor Ort. Landesweit sind mittlerweile 3% der Wähler als eisenharte NPD-Unterstützer anzusehen, die sich durch nichts irritieren lassen. In einzelnen Gemeinden sind es entsprechend mehr, insbesondere dann, wenn bekannte Persönlichkeiten vorhanden sind, die mittlerweile ihre eigenen Stammwähler haben.
Stimmungen werden zum Einen von Medien erzeugt. Das hat CDU und AfD zu ihren Erfolgen bei der Europawahl verholfen, die auch auf die Kreistagswahlen ausstrahlten. Man kann sie aber auch zum Anderen selbst produzieren, durch einen entsprechend intensiven Wahlkampf.
Zu diesem werden wir bei der Landtagswahl 2016 in viel höherem Maße in der Lage sein, als bei diesen Kommunalwahlen. Wir werden wieder massive Unterstützung von Kameraden aus anderen Bundesländern haben, und einer der bekanntesten Politiker des Landes, Udo Pastörs, ist unsere Repräsentant und unser Zugpferd. Allein Letzteres ist mindestens ein Prozent wert.
Für die Landkreise und Gemeinden konnten wir ihn nicht landesweit plakatieren, er kandidierte ja nicht überall - klar. Aber bei einer Landtagswahl sieht das anders aus. Dank der Ergebnisse der Bundes- und der Europawahl fließen uns zudem so viele Mittel aus der Wahlkampfkostenerstattung zu, daß wir finanziell im Sommer 2016 in viel höherem Maße handlungsfähig sein werden als im Augenblick.
Währenddessen wird sich die AfD zumindest abnutzen. Mit jedem Tag verringert sich ihre Aura von Frische und Neuheit, wie vordem bei den Piraten. Die AfD wandelt auf einem schmalen Grad zwischen Angepasstheit und Rebellion. Etwas zu angepasst, und sie verliert ihre Protestwähler. Etwas zu rebellisch, und ihre Professoren und Familienrichter fliegen aus Staatsdienst und Pension. Gut, daß sie jetzt in den Kreistagen sitzen. Das bietet uns die Gelegenheit, ihnen ein wenig auf den Zahn zu fühlen und sie dazu zu zwingen, Farbe zu bekennen. So ein schmaler Pfad kann sehr gefährlich sein. Ein Schubs, und man fällt runter.
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Erstellt am Dienstag, 27. Mai 2014