Landkreis Vorpommern-Greifswald kauft sich Demokratie dazu

In der Landkreisverwaltung leidet man wohl sehr unter mangelnder Demokratie, was bei einer Landrätin, die früher mal in der Diktaturpartei SED war, auch kein Wunder ist.
 
Zum Glück gibt es Demokratie käuflich zu erwerben, und zwar in Gestalt so genannter "Demokratieaktien". Diese Papiere kann man sich als moderne Ausgabe der alten Ablaßzettel aus dem Mittelalter vorstellen. " Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt", hieß es damals. Und wenn man  genug Demokratieaktien hat, kann man sich so undemokratisch aufführen, wie man will.
 
Der Landkreis stieg erst einmal mit einer Aktie für 1000 Euro ein, was während der Kreistagssitzung am 28.4 alle sich demokratisch nennenden Parteien gegen die NPD-Fraktion beschlossen. Diese gab während der Debatte zu bedenken, dass bei den Demokratiedefiziten des Landkreises nur eine Aktie viel zu wenig wäre. Andererseits könne man doch vielleicht auch ohne Geld demokratisch werden, einfach, indem man seine Einstellung ändere. Davon wollten die Demokraten nichts wissen.
 
Die 1000 Euro kommen übrigens aus dem Produktkonto "Ausgaben für AG und Projekte" des Jugendamtes. Pech für die Jugendlichen. Aber wahre Demokratie ist nun mal teuer.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 28. April 2014