Etablierte erleichtert – NPD in Pasewalk „nur“ bei 7,8%

Sie müssen sich ganz schön in die Enge getrieben fühlen. 7,8% für die NPD, bei solchen Ergebnissen hätten die Etablierten früher Schreikrämpfe bekommen.
 
Jetzt sind sie erleichtert, dass Kristian Belz nicht Bürgermeister geworden ist, und feiern schon das als Erfolg. Davor hatten sie Angst, und zwar mit Recht. Von einem Durchbruch in den zweistelligen Stimmenbereich war die NPD in Pasewalk nur ein zusätzliches Asylantenheim entfernt. So ist es immerhin ein sehr ordentliches Resultat geworden.
 
404 Pasewalker haben dem System die Stirn geboten. NPD wählen, das ist die radikalste Form der Gehorsamsverweigerung im Obrigkeitsstaat BRD. Das bedeutet, auf alle zu pfeifen, die zum Kampf gegen Rechts aufrufen – Parteien, die Wirtschaft, die Medien, die Kirchen- und kommt einem Ausreiseantrag aus der BRD gleich. 7,8% rebellieren schon – trotz aller Hetze.
 
Innerhalb der über 40% Nichtwähler steht eine Reservearmee von Leuten bereit, die vom System bereits die Nase voll haben und nicht weit entfernt davon sind, den Ausreiseantrag in Form eines Kreuzchens für die NPD zu stellen. Einen Eindruck von der augenblicklich herrschenden Stimmung konnte man auch in Ueckermünde gewinnen, wo die Bürgerinitiative „Schöner und sicherer Wohnen“ am Samstag eine Demonstration durchführte. 250 Teilnehmer und etwa 50 Bürger, die sich nach und nach dem Umzug anschlossen, das ist  noch kein Durchbruch wie Schneeberg, aber ein Schritt voran in diese Richtung. Die nationalen Kräfte in der Region haben eine starke Gegenposition aufgebaut, an der alles abprallt, was die Herrschenden aufbieten. Und die haben sich schon daran gewöhnt und finden 7,8% NPD-Stimmen normal, ja sogar wenig. Wer hätte das früher für möglich gehalten.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 24. März 2014