Der kleine Dahlemann hat zu Hause richtigen Ärger. Er darf nicht mehr raus zum Spielen. Wie der Nordkurier berichtet, soll seine Chefin, die SPD-Landtagsabgeordnete Katharina Feike, von ihm verlangen, sonstige politischen Tätigkeiten sein zu lassen und ausschließlich seine Arbeit als ihr Wahlkreismitarbeiter zu machen. Angeblich habe Feike ihm sogar seinen ersten Fernsehauftritt verboten und ihn nach weiteren Medienaktionen beurlaubt, weil er sich nicht auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren könne.
Verständlich ist der Zorn der Sozi-Politikerin. Während sie sich im Landtag mühevoll durch ihre Manuskripte holpert, kann Dahlemann immerhin frei sprechen, auch wenn er seinen Auftritt in Torgelow kräftig nachträglich zurechtschnippeln und bearbeiten mußte, um sich als Sieger darstellen zu können. Während man von Feike rein gar nichts hört und sieht, hatte ihr Untergebener immerhin
zwei Wochen Medienruhm. Da wächst eine Bedrohung für die Genossin heran.
Das Mandat ist in Gefahr, die Wiederwahl wackelt. Gegenwehr ist angebracht. "Ich fand das Video nur nicht so gut", meinte Feike im "Nordkurier". "Ein so junger Mensch hält völlig unvorbereitet auf einer NPD-Veranstaltung eine Rede".
In der Tat, das war auch nicht gut, aber wir leben im Zeitalter von Photoshop und Co.
Da läßt sich alles hinbiegen, vielleicht sogar Feikes Landtagsauftritte. Immerhin, noch hat sie die Macht. Dahlemann muß die Anweisungen seiner Herrin und Arbeitgeberin befolgen. Wie reagiert unser Held? Ermannt er sich zur Rebellion, bläst er zum Angriff, beschämt er die Chefin mit einer brillanten Rede? Er schweigt und "verarbeitet erst Mal die Erlebnisse der vergangenen Wochen." Jetzt heißt es parieren, Dahlemann. Vom Helden zum Pantoffelhelden in wenigen Wochen. Reife Leistung.
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Erstellt am Dienstag, 04. Februar 2014