Mehr Geld für Jüdische Gemeinde

Per Staatsvertrag steigt die jährliche Zuwendung für die Jüdische Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern bis 2010 von jährlich 296.000 € auf 355.000 €. Eine entsprechende Erklärung haben heute im Bildungsministerium Minister Henry Tesch, Landesrabbiner Dr. h.c. William Wolff und der Vorstand der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet.

Begründet wurde der Schritt mit dem Wachstum der Gemeinde. Der noch frisch gebackene Bildungsminister Henry Tesch erklärte hierzu, daß die Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion nur sehr wenig Geld hätten und sie auf die Unterstützung durch das Land angewiesen wären. Anderseits seien wir schließlich dankbar für "die große Bereicherung, die sie durch ihre kulturellen und religiösen Aktivitäten für Mecklenburg-Vorpommern darstellen". Nun das sind "wir" nicht alle Herr Tesch!

Tesch ist ehemaliger Direktor, des Gymnasium Carolinum in Neustrelitz. Ein Kritiker faßte beim Amtsantritt Teschs als Bildungsminister die überdurchschnittlich vielen Veranstaltungen jüdischer Ausrichtung an dem Gymnasium mit den Worten zusammen: "Ich habe den Eindruck dort sind das ganze Jahr jüdische Wochen.". Vor diesem Hintergrund scheint der Staatsvertrag als eine der ersten Amtshandlungen Teschs in bedenkenswertem Lichte.

Tesch meinte ebenfalls im Zusammenhang mit dem neusten Geldsegen für die Jüdische Gemeinde, daß ein besonderer Dank Landesrabbiner Dr. William Wolff für die Festigung des jüdischen Landesverbandes und für seine unermüdliche Versöhnungsarbeit, die er in unserem Land leistete, gelte.

Eben jener Landesrabbiner schwärmte auf einer seiner Vortragsveranstaltungen vom Familiengrab der Rothschilds in England. Als ein Zuhörer ihn fragte, warum er die Rothschilds in seinem Vortrag so hervorgehoben hätte, log Wolff nach einer kurzen Pause: "Die haben eine wichtige Rolle gespielt - in der Gemeinde."
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 06. Dezember 2006