NPD thematisiert die Bansiner Villen Emma und Aegir im Kreistag

Seltsames trug sich in Bansin zu. Für die beiden historischen Villen im Ort, „Emma“ - 1900 erbaut - und Aegir“ - 1904 erbaut -, die seit 110 Jahren einen wesentlichen Teil der Bäderarchitektur darstellen, wurde der Denkmalschutz aufgehoben, nachdem sie an einen Investor aus dem Westen verscherbelt worden waren.


 
Einem Abriß steht jetzt nur noch eine einsame Buchhändlerin im Wege, deren Geschäft sich  in der Villa „Emma“ befindet. Interessant an der ganzen Angelegenheit ist, daß der Denkmalpfleger des Landkreises in einem ausführlichen Gutachten die Auffassung vertrat, die Häuser stellten „Baudenkmäler“ dar und seien prägend für die Geschichte in Bansin. Nachdem er sich geweigert hatte, den Denkmalschutz aufzuheben, wurde er per Dienstanweisung von der Landrätin Barbara Syrbe (Die.Linke) dazu verpflichtet.
 
Dem Landesamt für Denkmalschutz in Schwerin soll, so ein NDR-Bericht vom 07.10.2013, das Gutachten des Denkmalpflegers vom Landkreis gar nicht zur Kenntnis gebracht worden sein. In Unkenntnis der darin erhaltenen Argumente habe das Landesamt dann entschieden, die Villen seien nicht mehr denkmalwürdig. Dies alles wirkt mehr als dubios und sollte näher unter die Lupe genommen werden, zumal man im Ort bereits munkelt, das der Fischkönig Gösch von Sylt an eben dieser Stelle eine weitere Filiale eröffnen will. Der Ort, an dem jetzt noch die beiden Villen stehen, dürfte für ein solches Geschäft geradezu  perfekt und lukrativ sein, da hier im Sommer praktisch ununterbrochen Urlauber entlang strömen.
 
Die NPD-Kreistagsfraktion hält es jedenfalls für angebracht, sich für die Erhaltung der historischen Gebäude einzusetzen, und formulierte hierfür im Kreistag einen entsprechenden Antrag:
 

Der Kreistag möge beschließen:
 
Der Kreistag weist die Landrätin an, sich beim Landesamt für Denkmalspflege dafür einzusetzen, daß die Villen Aegir und Emma in Bansin wieder auf die Denkmalsliste gesetzt werden und ein entsprechender Bescheid ergeht. Zu diesem Zweck soll die Landrätin dem Landesamt für Denkmalpflege das vom Denkmalpfleger des Landkreises, Herrn Arthur Behn, angefertigte Gutachten offiziell zukommen lassen.

Sachdarstellung:
 
Die Villen Aegir und Emma prägen in hohem Maße das historische Erscheinungsbild Bansins. Dies hat der Denkmalpfleger des Landkreises in einem ausführlichen Gutachten auch so dargelegt und sich infolgedessen geweigert, die Gebäude von der Denkmalliste zu streichen, bis er – nach eigener Darstellung – per Dienstanweisung dazu verpflichtet wurde.
 
Das Gutachten bekam das Landesamt für Denkmalpflege – ebenfalls nach eigener Darstellung – nie zu sehen, so dass es seine Entscheidung auf einer unzureichenden Informationsgrundlage traf.  Der zuständige Mitarbeiter bezeichnete dies Medien gegenüber als „merkwürdig“. Es drängt sich  der Verdacht auf, dass hier sachfremde Motive im Spiel gewesen sein könnten, die, zufällig oder nicht, einem Investor aus Westdeutschland zugute kommen.
 
Der Antrag wurde am vergangenen Montag während der Kreistagssitzung behandelt und in namentlicher Abstimmung mehrheitlich abgelehnt. Sobald das Protokoll der Sitzung vorliegt, wird die NPD das Abstimmungsergebnis der einzelnen Kreistagsabgeordneten veröffentlichen. Dann kann sicher jeder Bürger selbst ein Bild machen, wer sich für den Denkmalschutz im Kreis und den Erhalt der beiden Villen Emma und Aegir in Bansin wirklich konsequent einsetzt!
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 12. Dezember 2013