Der „Verfassungsschutz“ in M/V sieht keinen Grund für eine Beobachtung der Gülen-Bewegung. Eine Recherche von Journalisten des MDR förderte hingegen beunruhigende Ergebnisse zutage.
Langsam, aber sicher beginnt die Revolution ihre Kinder zu fressen. Frank Franke, Vorsitzender der SPD-Jusos in Leipzig, hat zur Vollversammlung geladen, um über den neuen Vorstand abstimmen zu lassen. Beim Blick in den Saal wird ihm unversehens mulmig zumute: Fast die Hälfte der Anwesenden besteht aus türkischen Männern, allesamt Neumitglieder der Leipziger Jusos. In Franke erwachen ganz brav die wissenschaftlich nachgewiesenen Ur-Instinkte; er bricht die Veranstaltung ab.
Laut Nachprüfungen des MDR-Magazins Exakt (26. Juni) könnte es sich bei den Neo-Jusos um Angehörige der Gülen-Bewegung gehandelt haben. Eigenen Angaben zufolge ist die nach ihrem Begründer und Meister Fethullah Gülen benannte Organisation die islamische Bewegung, die in der Bundesrepublik über den größten Einfluß verfügt.
„Lichthäuser“ als Kaderschmieden
Die meisten der juso-osmanischen Neuerwerbungen in Leipzig sind unter gleichen Anschriften gemeldet: typisch für eine Organisation, deren Mitglieder in Wohngemeinschaften leben, die als Kaderschmieden (so genannte Lichthäuser) der Ausbildung des Nachwuchses dienen.
Nach Exakt-Recherchen hat die Gülen-Bewegung hierzulande ein Netzwerk aus Schulen, Medien, Unternehmen und Lobby-Vereinen geschaffen. Nach außen hin gebe sich die Bewegung demokratisch, liberal und modern. Ziel sei die Bildung von Muslimen.
Fachleute wie die Islam-Wissenschaftlerin Ursula Spuler-Stegemann erkennen hingegen auch bei dieser Organisation stark islamistische Tendenzen. „Das, finde ich, ist schon recht dramatisch, weil meiner Ansicht nach neben den Moslembrüdern die Fethullah-Gülen-Leute führend für einen Islamismus in Deutschland sind“, erklärte die an der Uni Marburg lehrende Professorin gegenüber dem MDR.
M/V: „Nicht als islamistisch eingeschätzt“
Dabei werden die Mitglieder durchaus für die Teilnahme an Wahlen geschult. Die Arbeitsweise beschreibt Frau Spuler-Stegemann als ein „Vorpreschen: … Wie weit kann man gehen, was kann man besetzen, wie kann man sich einbringen? Und auch da immer wieder mit dem Interesse, die Gülen-Bewegung voranzutreiben.“
Die Strategie ist dabei so naheliegend wie simpel: Das Gastland soll langfristig unterwandert und irgendwann übernommen werden.
Insofern zeigen die „Verfassungsschutz“-Behörden des Landes M/V ganz offensichtlich Gelassenheit an der falschen Stelle. Vom hiesigen Schlapphüte-Dienst wird die Gülen-Bewegung jedenfalls „nicht als islamistisch eingeschätzt und daher nicht beobachtet.“ Das geht aus einer Kleinen Anfrage des NPD-Fraktionsvorsitzenden Udo Pastörs hervor.
Plakative Ausländerfreundlichkeit zerplatzt wie Seifenblase
Das kann nicht verwundern, hat doch Innenminister Caffier (CDU) erst kürzlich wieder erklärt, daß das Hauptaugenmerk der Arbeit seiner Behörde weiter dem „Rechtsextremismus“ (lies: der Bespitzelung von national gesinnten Bürgern) gelten werde. Die (Leipziger) SPD sieht sich nunmehr mit den Folgen ihrer erzliberalen Zuwanderungs- und Toleranzpolitik konfrontiert. Sobald es richtig ernst wird mit der „Integration“, zerplatzt die sonst so plakativ zur Schau getragene Ausländerfreundlichkeit wie eine Seifenblase.
Und was meinen Sie, was passieren würde, wenn die Sozi-Funktionäre jetzt auch noch aufgefordert würden, Asylanten bei sich zu Hause aufzunehmen …
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Erstellt am Sonntag, 15. September 2013