Wie viele „Menschen mit Migrationshintergrund“ leben tatsächlich in einer Kommune? Die Anwendung der Behörden-Software „MigraPro“ könnte darüber genaue Aufschlüsse geben. Könnte. Doch ist das Programm der Rostocker Verwaltung nicht einmal bekannt – angeblich.
Gemeinhin wird in den meisten Medien, in Behörden, aber auch in Politikerkreisen lediglich zwischen „Deutschen“ und „Ausländern“ unterschieden. Mit dem Akt der Einbürgerung gehen in diesem Zusammenhang wertvolle Informationen zur Art des „Migrationshintergrundes“ (zum Beispiel zur „Zuzugsherkunft“) verloren. Läßt sich anhand des Passes einer in die BRD einreisenden Person noch ersehen, welcher Volksgruppe sie zugeordnet ist, wird diese Info im Gefolge der Einbürgerung komplett gelöscht.
Somit entstand eine Lücke, die seitens der Städte-Statistiker längst erkannt worden ist. Sie ließen eine Software mit dem Namen „MigraPro“ entwickeln, womit aus den verbliebenen Daten in den Melderegistern wieder Aussagen getroffen werden können. „MigraPro“ ermöglicht es, nicht nur zwischen „Deutschen“ und „Ausländern“ zu unterscheiden, sondern filtert auch aus dem Personenkreis mit deutscher Staatsbürgerschaft jene heraus, die über einen „Migrationshintergrund“ verfügen.
Der damit verbundene Arbeitsablauf wird auf der Netzseite des Verbandes Deutscher Städtestatistiker (VDSt) im Einzelnen beschrieben (siehe
hier).
In München Software bestens bekannt
Der Rostocker NPD-Bürgerschaftsabgeordnete Thomas Jäger stellte zu „MigraPro“ eine Anfrage. Unter anderem wollte er wissen, ob die Software der Verwaltung bekannt ist, seit wann sie zur Anwendung kommt und wie viele Personen mit einem „Migrationshintergrund“ in HRO aufhältig sind, wenn man die Möglichkeiten zugrunde legt, die „MigraPro“ bietet.
„Der Ausländerbehörde Rostock und der Einbürgerungsbehörde sind eine derartige Software nicht bekannt“, lautet die Antwort der Verwaltung. Ähnliche Programme kämen nicht zur Anwendung. Derart unwissend gibt man sich allerdings nicht überall, wie das Beispiel München beweist (siehe
hier).
Gar ein Fall für den „Giftschrank“?
Möglicherweise kennen die Rostocker Behörden „MigraPro“ ja wirklich nicht. Dann müssen sie über das wahre Ausmaß der mittlerweile auch in der Hansestadt zunehmenden Überfremdung wenigstens keine Auskunft erteilen. Oder haben jene ständig nörgelnden Zeitgenossen etwa doch recht mit der Behauptung, „MigraPro“ sei längst ein Fall für den „Giftschrank“? Wer weiß …
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Erstellt am Donnerstag, 25. Juli 2013