Plagiatsaffäre macht auch auf Kreisebene nicht halt

Ein Antrag der CDU-Fraktion sollte einerseits, der Identitätsstiftung und andererseits, einer einheitlichen Werbung des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte dienen. Soweit so gut, möchte man meinen. Oder auch nicht?

Inhaltlich wurde beantragt, daß das offizielle Kürzel des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte „MSE“ lauten soll. Weiterhin wurde beantragt,daß künftig alle öffentlichen Dokumente des Landkreises mit dem Logo des Landkreises versehen werden.
 
Doch anscheinend hat die CDU-Fraktion Probleme, den Begriff Identität zu definieren. Um diese Bildungslücke zu schließen, stellte der NPD-Kreistagsabgeordnete Norman Runge in seiner Rede wesentliche Dinge noch einmal klar.
 
„Denn Identität als psychologisches Konzept geht davon aus, daß sich ein Mensch mit etwas identifiziert, also ein äußeres Merkmal einer bestehenden Gruppenidentität als sein eigenes Wesensmerkmal annimmt. Ist eine Rolle zu strikt, also entweder der Mensch an sich oder der Landkreis der durch die Kreisgebietsreform eine neue Identität vorgibt, kann das zu Intoleranz führen.

Selbst der Begriff Kreisgebietsreform ist schon vom Grund auf falsch. Reformieren bedeutet nämlich auch etwas zu modernisieren oder neu zu ordnen. Und da haben wir das Problem…

Man kann eine Identität nicht erzwingen. Ein Großteil der Bürger war gegen das Landkreisneuordnungsgesetz. Auch die Altkreise Ludwigslust, Müritz, Ostvorpommern, Rügen und Uecker-Randow sowie die bisher kreisfreien Städte Greifswald und Wismar waren dagegen. Und die vorhergesehene Pannenserie der offenkundig gescheiterten Landkreisneuordnung wirft täglich seinen Schatten auf die Bürger. Davon können alle Abgeordneten im Land ein Lied singen.“
 
Erstaunlich, welche Parallelen das Leben hin und wieder so schreibt.
Ein weiterer Punkt des CDU-Antrages beinhaltete die Forderung, einKonzept für einen Ideenwettbewerb zu entwickeln, mittels dessen eine repräsentative Symbolfigur für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gekürt wird.
 
Die NPD-Fraktion forderte schon auf der Kreistagssitzung im Dezember 2012, einen vergleichbaren Ideenwettbewerb ins Leben zu rufen.Die CDU spricht zwar von einer Symbolfigur, die NPD-Fraktion von einem Wappen: die Intention ist aber vollkommen gleich. Damals hat auch die CDU-Fraktion der Absetzung dieses und weiterer NPD-Anträge von der Tagesordnung zugestimmt. Die Glaubwürdigkeit kann man begründet anzweifeln.
 
Auf Nachfrage der NPD-Fraktion teilte der Landrat Heiko Kärger (CDU) mit, daß die Entwürfe für ein Wappen schon über 4000 Euro gekostet haben. Vielleicht hätte man sich dieses Geld sparen können, wenn man der damaligen NPD Initiative „Ideenwettbewerb: Ein Wappen für unseren Landkreis“ zugestimmt hätte. Denn kreative Bürger gibt es in unserem Landkreis zur Genüge. Anscheinend aber nicht bei der CDU-Fraktion, denn abschreiben hat nichts mit Kreativität zu tun.
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 08. März 2013