Viele Kinder zu dick: Mediziner sehen Handlungsbedarf

Mehr Schulsport und ein Fach Ernährungskunde im Unterricht: Ein Neubrandenburger Arzt schlug im Gespräch mit der Schweriner Volkszeitung nicht nur Alarm, sondern zeigte auch Auswege auf.
„Es wäre viel gewonnen, wenn die Kinder statt gerade mal einer Stunde pro Woche täglich eine Sportstunde hätten. Außerdem könnte man ein Fach namens Ernährungskunde einführen“, erklärte Sven Armbrust, Chefarzt der Neubrandenburger Kinder- und Jugendklinik, laut SVZ (Ausgabe vom 09.01.2013).

Der Mediziner, der tagaus, tagein direkt mit den Folgen falscher Ernährung konfrontiert wird, steht mit seinen mahnenden Worten keineswegs allein. Auch andere Ärzte sowie Sportwissenschaftler fordern seit Jahren bessere Rahmenbedingungen für ein gesundes Heranwachsen von Kindern und Jugendlichen.

Die Vorschläge der Wissenschaftler sind es in jedem Fall wert, auf die Ebene politischer Entscheidungen transportiert zu werden. Die NPD-Landtagsfraktion hat in dieser Wahlperiode ihre Forderung nach drei Stunden Schulsport für alle Jahrgangsstufen erneuert. Derzeit erhalten die Klassenstufen 1 sowie 7 bis 10 zumindest nach der Verordnung über die Kontingent-Stundentafeln lediglich zwei Stunden pro Woche (Drucksache 6/1038), wobei es sich hier um die offiziellen Vorgaben handelt. In vielen Fällen wird nur eine Sportstunde (und dann auch oft von fachfremden Lehrkräften) gegeben. Auch das Sportlehrer-Kollegium weist eine starke Überalterung auf. Nicht einmal zehn Prozent der Lehrer sind jünger als 40!   

NPD-Forderungen einmal mehr bestätigt

Das Thema Ernährung griff die NPD ebenfalls auf. Mitte Dezember 2007 verlangte die nationale Opposition von der Landesregierung, einen Handlungsrahmen für die Vermittlung von Gesundheitsbewußtsein und vollwertiger Ernährung an den Schulen zu erarbeiten (Drucksache 5/1062).

Zum Positiven geändert hat sich seitdem kaum etwas. Jahr für Jahr ergeben die Schuleingangs-Untersuchungen alarmierende Ergebnisse: 15 bis 20 Prozent der Erstklässler sind übergewichtig oder gar fettsüchtig. Hinzu gesellen sich koordinative Probleme und Störungen der Sprachentwicklung.

Und so wird das Thema „Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen“ weiter auf der Tagesordnung bleiben.  
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 10. Januar 2013