Anhaltende Abwanderung, hohe Arbeitslosigkeit, wenige Kinder und damit die drohende Vergreisung – die Probleme, mit denen Vorpommern im allgemeinen zu kämpfen hat, bündeln sich auch im eigentlich malerisch gelegenen Lassaner Winkel auf ganz engem Raum.
Um Anregungen für die eigene Arbeit zu gewinnen und einen Austausch von Ideen samt Anschub zu ermöglichen, lud Bürgermeister Fred Gransow für den 22. Oktober zu einer „Zukunftskonferenz“ ins Vereinshaus in der Schulstraße ein. Zwischen 70 und 100 Bürgerinnen und Bürger folgten dem Ruf des Stadtoberhaupts.Und es kam eine Menge an Vorschlägen zusammen: So wurde ein möglichst naturnaher Unterricht für den Kindergarten und die Grundschule gefordert – lobenswert, können die Heranwachsenden doch die Schönheit unserer Landschaft auf diese Weise hautnah erleben. Zur Sprache wurde auch eine regelmäßige Schiffsverbindung zwischen Lassan und der Insel Usedom gebracht, wodurch der Fremdenverkehr fraglos belebt werden würde, zumindest theoretisch.
Wie der Usedomer Betriebsleiter der Adler-Reederei aber vor zweieinhalb Jahren gegenüber der OZ erklärte, würde eine Überfahrt von Lassan nach Koserow (Strecke: 17 Kilometer) rund 75 Minuten dauern und für die Nutzer relativ teuer sein („auf keinen Fall unter zehn Euro“).
Auch „ist das Achterwasser auf der ganzen Strecke nur zwei bis vier Meter tief. Man könnte nur kleine Fähren für bis zu 30 Autos einsetzen und müßte langsam navigieren.“ Hinzu kämen Investitionen für Fähranleger, Schiffe, etc. Angesprochen wurden auch der Ausbau der Rad- und Wanderwege, eine autarke, von Erdöl und Erdgas unabhängige Energieversorgung und eine ganzjährig geöffnete Gaststätte. Und weil unserer Gegend über eine reichhaltige Tradition im Tischler-Handwerk verfügt, es wäre schön, wenn – so ein weiterer Vorschlag – die Entwicklung von Möbeln aus dem Lassaner Winkel wiederaufgenommen würde.
Wichtiges Thema: Grundschul-Standort
Am stärksten brennt den Lassanern das Thema „Erhalt des Grundschulstandorts“ unter den Nägeln. Das war an diesem Abend wiederum deutlich zu merken. Das Amt, so ein Bürger, müsse den Schuleinzugsbereich steuern, um damit den Standort zu bewahren. Eine Lösung, meinte ein anderer, könnte in der Kombination aus staatlicher und freier Schule mit offenen Strukturen bestehen. Letzten Endes sind auch hier Bund und Land mit richtungsweisenden Maßnahmen gefragt. Werden durch eine zielgerichtete Familienpolitik auch in unserer Stadt wieder mehr Kinder geboren, wird sich die Frage nach Schließung des „Standortes“ kaum noch stellen.
Doch auch in der jetzigen Situation wäre es möglich, Entscheidungen zugunsten des Nachwuchses zu treffen. Die NPD-Landtagsfraktion hat bereits im Mai 2007 gefordert, wohnortnahe Schulen zu erhalten, statt im Zuge der unsäglichen Standort-Schließlungen „Lernfabriken“ zu errichten. In diesem Zusammenhang sprachen sich die Nationalen für die Förderung kleinerer Schulen mit verbesserter Unterrichtsqualität aus.
Wiederaufbau unserer Heimat? Die NPD steht bereit!
Das Thema Landwirtschaft spielte während des Abends im Vereinshaus auch eine Rolle. So nahm eine Bürgerin Partei zugunsten kleinbäuerlicher Strukturen. Es könne nicht angehen, daß einige Landwirte alles Land aufkaufen. Hintergrund: Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kritisiert seit Jahren die Bodenvergabe-Praxis der bundeseigenen Bodenverwertungs- und –verwaltungs GmbH (BVVG). Sie bevorzuge neben Großinvestoren aus dem Westen Nachfolgebetriebe der LPG – zum Teil ohne Ausschreibung und zu Preisen deutlich unter Marktniveau. Kleinbäuerliche Betriebe würden deshalb in die Röhre gucken.
Die NPD-Mannschaft um Udo Pastörs hat die Landesregierung im Mai dieses Jahres per Antrag aufgefordert, Stellung zu den Vorwürfen zu beziehen.
Erschöpfende Antworten erhielt sie erwartungsgemäß nicht … Auf Ablehnung der „Demokraten“ stieß auch das NPD-Verlangen, ein Landesprogramm für rückkehrwillige Landeskinder aufzulegen, die einst vor den Lobhudeleien der rot-roten und rot-schwarzen Regierungsbänke Reißaus genommen haben bzw. die hier keine Perspektive mehr für sich sahen.
Alles in allem sind die gemachten Vorschläge nur zu begrüßen, doch haben die Rahmenbedingungen zu stimmen.
Und die müssen nun einmal von der Politik in Berlin und Schwerin gesetzt werden. Von den derzeitigen „Super-Kanonen“ ist so etwas nach allen bisher gemachten Erfahrungen nicht zu erwarten. Sie verschleudern lieber hunderte Milliarden an Zockerbanken, EU-Pleitestaaten oder ganze Dörfer und Groß-Clans, die als „Asylbewerber“ zu uns kommen.
Die nationale Opposition steht bereit, nach dem Motto „Deutsches Geld für deutsche Aufgaben“ zu handeln. Dann kommt auch der Lassaner Winkel wieder auf die Beine.
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Erstellt am Mittwoch, 24. Oktober 2012