Psychische Erkrankungen haben in M/V im Vergleich zu 2002 eine deutliche Zunahme erfahren und bewegen sich seitdem auf einem hohen Niveau. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der NPD-Landtagsfraktion hervor.
Daten stehen nur im Rahmen der Krankenhausbehandlung zur Verfügung. Insofern dürfte die Zahl psychisch angegriffener Menschen fraglos höher liegen, da viele Erkrankungsfälle nicht-stationär behandelt werden.
Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol
Jahr |
Weiblich |
Männlich |
2002 |
1.399 |
7.822 |
2006 |
1.668 |
7.992 |
2007 |
1.933 |
8.251 |
2008 |
1.857 |
8.775 |
2009 |
1.968 |
8.697 |
2010 |
1.888 |
8.375 |
Störungen durch psychotrope Substanzen
2002 |
322 |
810 |
2006 |
335 |
917 |
2007 |
329 |
837 |
2008 |
386 |
851 |
2009 |
361 |
862 |
2010 |
388 |
919 |
Psychotrope Substanzen sind sämtliche Stoffe mit einem hohen Suchtpotential (z. B. Tabletten und Drogen).
Affektive Störungen
2002 |
2.073 |
977 |
2006 |
2.425 |
1.233 |
2007 |
2.358 |
1.262 |
2008 |
2.376 |
1.229 |
2009 |
2.456 |
1.301 |
2010 |
2.579 |
1.486 |
Affektive Störungen sind vor allem durch eine klinisch bedeutsame Veränderung der Stimmungslage gekennzeichnet. Ausprägungen sind entweder eine Depression („gedrückt“) oder eine Manie („gesteigert“).
Herumdoktern an den Symptomen
Auf die Frage, mit welchen Maßnahmen die Landesregierung der gestiegenen Zahl psychischer Erkrankungen entgegenzuwirken gedenke, wird der 2011 veröffentlichte „Plan zur Weiterentwicklung eines integrativen Hilfesystems für psychisch kranke Menschen in Mecklenburg-Vorpommern“ genannt. Ergänzt werde dieser durch den „Leitfaden zur Zusammenarbeit: Kinder- und Jugendhilfe mit Kinder- und Jugendpsychiatrie“. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde der „Geriatrieplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern“ herausgegeben, „weil“, so die Landesregierung in ihrer Antwort, „gerade bei alten Menschen die enge Verflechtung von somatischer und psychischer Gesundheit zu beachten ist.“
Stefan Köster, sozial- und gesundheitspolitischer Sprecher der NPD-Landtagsfraktion, erklärte zu den Ergebnissen der Anfrage:
„Die Zahlen sind auf den ersten Blick erschreckend, können angesichts der zunehmenden Vereinzelung und der Verarmung weiter Teile unseres Volkes im Gefolgeeines turbokapitalistischen Systems nicht unbedingt verwundern. Die Landesregierung ergreift zwar Maßnahmen, um der im letzten Jahrzehnt gestiegenen Zahl psychischer Erkrankungen entgegenzuwirken. Doch gleichen die Kampagnen solange einem Herumdoktern an den Symptomen, wie die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht entscheidend verbessert worden sind.“
In diesem Zusammenhang erklärte Köster:
„Wir fordern nicht von ungefähr die Schaffung einer Gemeinschaft, in der möglichst jeder Angehörige unseres Volkes einen Platz erhält, der seinen Begabungen und Fertigkeiten entspricht. Das Recht auf Arbeit gehört ohne Wenn und Aber dazu. Auch dürfen die Generationen nicht länger gegeneinander ausgespielt werden. Deshalb fordert die NPD die Schaffung einer einheitlichen beitragsgerechten Rentenkasse für alle Erwerbstätigen sowie eine Volksrente für alle deutschen Volksangehörigen, die das Existenzminimum zu sichern hat. Der klassischen Familie muß in ideeller wie auch in materieller Hinsicht wieder ein weitaus größerer Stellenwert eingeräumt werden.“
Einer Untersuchung der KKH-Allianz zufolge sind Arbeitslose, Rentner und Sozialhilfeempfänger häufiger krank als Menschen, die im Arbeitsleben stehen. Diese Gruppe repräsentiere rund ein Viertel der Versicherten, doch liege ihr Anteil an den psychischen Erkrankungen bei 53 Prozent. Dagegen seien Arbeitnehmer und Selbständige unterproportional betroffen. Sie machten 46 Prozent der Versicherten aus, wobei an Depressionen und anderen psychischen Krankheitsbildern „nur“ 35 Prozent leiden würden – ein dennoch beträchtlicher Anteil.
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Erstellt am Montag, 08. Oktober 2012