Schulklassen-Video: Frank Schwerdt nicht auf der „Anklagebank“

Endstation Rechts, das Internetportal mit der soliden Halbbildung, liegt wieder einmal daneben.

„Am 23. Oktober wird der stellvertretende NPD-Bundesvorsitzende Frank Schwerdt auf der Anklagebank Platz nehmen müssen, wie der Pressesprecher des Amtsgericht Schwerin, Michael Aschoff, gegenüber Endstation Rechts auf Nachfrage erklärte,“ heißt es in einer Meldung vom 20.08.2012. Wir bezweifeln sehr, daß sich der Gerichtssprecher so ausgedrückt haben soll. Es handelt sich nämlich um einen Zivilprozeß, und in einem solchen gibt es keinen Angeklagten, sondern Kläger und Beklagte.

Während einer hysterischen Medienkampagne, die zusätzlich noch durch die maßlose Enttäuschung der Blockparteien über den Wiedereinzug der NPD in den Landtag befeuert wurde, haben die Eltern von 12 Schülern Schadensersatzklage wegen eines Videos eingereicht, das Udo Pastörs bei der Gestaltung eines alternativen Unterrichts zeigte. Mindestens 2.000 Euro pro Kind möchte ein einkommensfreudiger Rechtsanwalt hereinholen, das eigene Konto im Sinn und das Eurozeichen in den Augen. Wie auch immer dieser Prozeß ausgeht – ein Strafurteil wird ganz sicher nicht ergehen, weil der Verlierer eines Zivilverfahrens nicht im Gefängnis landet.

Wir empfehlen „Endstation Rechts“, es einmal mit so etwas Exotischen wie Recherche zu versuchen oder richtig zuzuhören, wenn ein Gerichtssprecher etwas sagt.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 20. August 2012