Fast jeder vierte Beschäftigte in M/V ein Niedriglöhner

Es handelt sich um eine sozial- und wirtschaftspolitische Sauerei, der sich, wie von der NPD gefordert, allein mit einem flächendeckenden Mindestlohn beikommen läßt.
 
Nahezu jeder vierte Beschäftigte im angeblichen „Gesundheitsland Nummer 1“ schuftete 2010 für weniger als 8,50 Euro je Stunde. Darüber informierte jetzt das Statistische Landesamt unter Berufung auf eine bundesweite Erhebung. Der Anteil der Geringverdiener lag demnach mit 23 Prozent mehr als doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Im Freistaat Sachsen betrug der Anteil ebenfalls 23 Prozent, in Thüringen sind es 24 Prozent.
 
Dabei sind es keinesfalls ausschließlich so genannte Mini-Jobber (sie machen etwa ein Fünftel aus): Mehr als die Hälfte der Betroffenen in Mecklenburg und Vorpommern hatten Vollzeitstellen; ein Viertel waren Teilzeitbeschäftigte.
 
Deutschlandweit ist das Heer der Billiglöhner auf sage und schreibe fünf Millionen Menschen angewachsen. Rund 1,5 Millionen arbeiten in Vollzeit und sind dennoch auf „Leistungen zum ergänzenden Lebensunterhalt“ angewiesen.
 
NPD: Einführung gesetzlicher branchenübergreifender Mindestlöhne
 
Die NPD vertritt die Auffassung, daß die damit verbundenen Lohnzuwächse positive Auswirkungen auf Verbrauch und damit auf Beschäftigung haben. Mindestlöhne stärken die Kaufkraft und sorgen für frischen Wind in der Wirtschaft.  
 
Auch sind Ausbeutungslöhne mit dem Geist einer solidarischen Volksgemeinschaft unvereinbar. Weil nicht alle Unternehmen den Mindestlohn „von Knall auf Fall“ zahlen können, wird es branchenbezogene Übergangsregelungen und vorübergehende staatliche Lohnkostenzuschüsse geben.
 
„MV tut gut“ – so vermarkten die Regierungsgewaltigen den Nordosten seit Jahren auf knallbunten Plakaten. Angesichts der oben genannten Zahlen stellt sich die berechtigte Frage, wem dieses Land denn „gut tun“ soll. Herrn Sellering und seinem Hofstaat auf jeden Fall. 
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 26. Juli 2012