Repräsentative Internetpräsenz der Gemeinde schaffen und zukünftige Pflege sicherstellen

Eigentlich eine politisch sachliche Forderung, der man sich nicht verweigern kann. Die übrigen Gemeindevertreter taten es allerdings am vergangenen Donnerstag, als die NPD-Fraktion einen Antrag mit selbigem Titel stellte und dieser mit 13 Nein-Stimmen, bei 2 Ja-Stimmen und 5 Enthaltungen mehrheitlich abgelehnt wurde.

Wörtlich hieß es im Beschlußtext:

„Der Bürgermeister wird beauftragt, dafür Sorge zu tragen und sicherzustellen, daß:

1. die Gemeinde bis zum 15.04.2012 über einen repräsentativen Auftritt im Internet verfügt,

2. die Netzseite zukünftig gepflegt, gewartet und aktuell gehalten wird, was bedeutet, daß Einladungen und Protokolle von Sitzungen der Gemeindevertretung und ihrer Ausschüsse gleich nach ihrem Erscheinen eingestellt werden,

3. der interne Bereich für die Mitglieder der Gemeindevertretung endlich nutzbar gemacht wird.“


Hintergrund dieser Initiative war und ist die schlechte und unaktuelle Präsenz der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf im Weltnetz. Für eine Gemeinde, die sich als Tourismushochburg versteht und als Seeheilbad national und international um die Gunst der Gäste wirbt, ist es ziemlich peinlich, daß sie sich selbst seit Jahren mit einer lieblos gestalteten und inhaltlich lückenhaften Netzseite der Öffentlichkeit präsentiert. Besonders für einheimische Bürger, die Informationen rund um das Gemeindewesen suchen, bietet sich leider unter vielen Funktionen nur der stets wiederkehrende Hinweis “Es ist kein Dokument vorhanden”.

Immer wieder hatte die NPD-Fraktion auf diese Problematik hingewiesen und nachgehakt. Auch Bürger äußerten immer wieder ihren Unmut über diesen Zustand, daß beispielsweise Protokolle von Sitzungen nicht aktuell oder selbige gar nicht erst angekündigt werden.

Für uns völlig unverständlich ist die Tatsache, daß die Gemeinde seit dem 01.01.2012 einen sogenannten „Administrator“ (zuständig für das Computersystem und die Internetpräsentation im Rathaus) eingestellt hat und es trotz dieser geschaffenen Stelle zu keinen nennenswerten Veränderungen auf der Netzseite kam.

Bei den Begründungen, warum man unsere Anträge ablehnt, stünde es einigen Gemeindevertretern zukünftig besser zu Gesicht, einfach zu schweigen, anstatt sich in substanzlose Erklärungen zu verstricken. Ehrlicher wäre es, einfach zuzugeben, daß man auf Grund der herrschenden Meinungsdiktatur keinen Antrag der NPD – mag er auch noch so sinnvoll sein – zustimmen darf.

Das Letzte:

Überflüssigerweise vermeldeten die „Seeräuber“ von der 2-Mann-Piratenpartei Usedom, daß die NPD mit diesem Antrag noch schnell auf den‚Transparenzzug’ (was auch immer das sein soll?) aufspringen wollte. Nur, im Gegensatz zu den billigen Freibeuter-Kopien benötigt die NPD keinen Zug zum Aufspringen. Lange bevor es die Piraten – diese Ein-Themen-Möchtegernpartei – überhaupt gab und findige Bürgermeisterkandidaten das Wort „Transparenz“ im Wahlkampf für sich entdeckten, hat die NPD in den Kaiserbädern das Problem erkannt und benannt.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 03. April 2012