Dann machen wir halt `nen „Masterplan“ …

„Das fällt euch ja früh ein“, mag es manch einem Zeitungsleser entfahren sein, als er Ostern seinem Leib- und Magenblatt die Nachricht vom „Masterplan für Vorpommern“ entnahm.
 
22 (zweiundzwanzig!) Jahre nach dem Beitritt Mitteldeutschlands zur Alt-BRD bastelt die rot-schwarze Landesregierung gemeinsam mit dem Bündnis für Vorpommern an einem „Strategischen Masterplan“ für den strukturschwachen Ostteil des Bundeslandes herum. Im Auftrag des Energieministeriums ist die Beraterfirma „Regionomica“ derzeit damit beschäftigt, eine wirtschaftliche Standortanalyse mit Vorschlägen für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Infrastruktur zu erstellen. Der Ausbau des verarbeitenden Gewerbes wird in dem Pamphlet ebenso angemahnt wie eine Ansiedlungsoffensive oder bessere Wirtschaftsinfrastrukturen. 
 
Der „Masterplan“ (er soll im Herbst 2012 vorliegen) kostet den Steuerzahler immerhin 50.000 Euro und enthält im Prinzip nichts, was man nicht schon wüßte. Wenig überraschen kann in diesem Zusammenhang auch die geringe Industrialisierungs-Quote in Vorpommern: 72 Industrie-Arbeitsplätze kommen hier auf 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Im Landesschnitt sind es 107, auf Bundesebene 280.
 
Milliardenschweres Aufbauprogramm für Vorpommern notwendig
 
Was die Regierenden umtreibt, ist im Endeffekt die Angst vor dem Wähler bzw. vor einem weiteren Erstarken der NPD, die bei der vergangenen Landtagswahl in Vorpommern zum Teil überdurchschnittliche Resultate erzielte.   
 
Was Vorpommern nach Auffassung der nationalen Opposition braucht, ist ein gewaltiges (Wider)Aufbauprogramm. Dafür müssen immense Mittel mit einem Volumen aufgewendet werden, das locker an die milliardenschweren Hilfen für skrupellos agierende Zocker-Banken oder verschwenderische EU-Pleitestaaten heranreicht, vielmehr heranreichen muß. Die derzeit Regierenden tragen maßgebliche Verantwortung für Abwanderung, Vergreisung und Verödung ganzer Landstriche.
 
Letztendlich schlüpfen Brandstifter in die Rolle von Feuerwehrleuten, die wie zum Hohn jetzt noch Steuergeld für Beraterfirmen verpulvern, die meist das beschreiben und vorschlagen, was ohnehin jeder weiß.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 09. April 2012