Ausgespielt? Zukunft der Neubrandenburger Musikschule ungewiß

Streit um Struktur und Finanzierung der Musikschule Kon.centus beunruhigt die Gemüter.

Die Töne der Musikschule Kon.centus könnten bald nicht mehr klingen. Grund dafür sind vorrangig Streitigkeiten bezüglich der Finanzierung zwischen der Stadt Neubrandenburg und des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die zurückliegenden Debatten über die Finanzierung der sich in der  Stadt Neubrandenburg befindlichen Jugendeinrichtungen wurden schon auf den Schultern der Jugendlichen ausgetragen. Wieder einmal wird darüber gestritten, wie hoch der jeweilige Anteil für Stadt und Landkreis ist.

Obwohl der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ihren Anteil bezahlt, verlangt die Stadt Neubrandenburg eine Erhöhung der finanziellen Zuwendungen des Kreises. Laut Aussage der Stadt Neubrandenburg leiste sie ein Teil ihres Beitrages bereits über die Kreisumlage. Daher soll die Differenz zur ihren im Jahr 2011 geleisteten Zahlungen der Kreis tragen.
Bezüglich dem Streit über Zuständigkeiten für die Musikschule äußerte sich eine betroffene Mutter wütend: „Meine eigenen Kinder nehmen Angebote der Musikschule wahr. Uns ist es total egal, wer wieviel bezahlt! Entscheidend ist, daß unsere Kinder und Jugendlichen weiterhin durch die Musikschule betreut werden.“

Oberbürgermeister fernab der Realität

Per Beschluß wollte der Oberbürgermeister von Neubrandenburg, Paul Krüger (CDU), die Mitglieder der Verbandsversammlung des Musikschulzweckverbandes Kon.centus dazu verpflichten, künftig die Versammlungen nicht mehr zu besuchen. Struktur und Finanzierung sollte erst geregelt sein, bevor die Verbandsversammlung wieder aktiv mitbestimmen darf. Entscheidungen zu Ungunsten der Stadt Neubrandenburg sollten somit vermieden werden. Zum Bedauern des Oberbürgermeisters wurde dieser Vorschlag durch den Hauptausschuß richtigerweise abgelehnt.

Der NPD-Ratsherr Jens Blasewitz sagte heute in Neubrandenburg zu den Finanzierungs- schwierigkeiten über die Musikschule und den dubiosen Vorhaben des Oberbürgermeisters:

„Ein Hoch auf unsere Demokratie! Wieder einmal zeigt sich deutlich, daß das Geld über dem Wohl des Volkes und demzufolge unseren Kinder steht. Hinter vorgehaltener Hand spricht man schon von der Stadt Neubrandenburg als Gewinner der Kreisgebietsreform. Sämtliche Zahlungen oder Verbindlichkeiten wurden teilweise oder ganz dem Kreis übertragen und fallen somit nicht mehr in den Aufgabenbereich der Stadt. Jetzt heißt es gemeinsam handeln, um die Musikschule für uns und unsere Kinder zu erhalten. „Wo man singt, dort laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“ Dieses Sprichwort ist im Angesicht der Ereignisse aktueller denn je.  Musik und das Singen sind Bindeglieder der Gesellschaft und fördern das soziale Miteinander. Dies sollten sich die Entscheidungsträger der Verwaltungen und Fraktionen mal vor Augen führen.“
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 03. Februar 2012