Etwas zu hoch gestochen …

Beim Einkommen habe das Land „erst rund 80 Prozent des bundesdeutschen Niveaus erreicht“, erklärte Ministerpräsident Sellering (SPD) am 14. Dezember des Vorjahres während seiner drögen Regierungserklärung.

Das war wohl noch etwas zu hoch gestochen. Wie der Deutsche Gewerkschaftsbund kürzlich mitteilte, wird im Nordosten 22,8 Prozent weniger Geld verdient als im Bundesdurchschnitt. Das macht also etwas über 77 Prozent.

Noch größer wird die Schieflage bei einem Vergleich mit der für viele Menschen in M-V relevanten Freien und Hansestadt Hamburg. In diesem Fall bewegen sich die Bruttoverdienste sage und schreibe 29,5 Prozent unter Hamburger Niveau.
Grundlage sind die Daten der Statistischen Ämter von Bund und Ländern für das erste Halbjahr 2011. Im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2010 sei der Abstand unverändert geblieben, heißt es seitens des DGB.

Diese Zustände schreien förmlich nach Mindestlöhnen. Die NPD-Fraktion schaltete sich kürzlich mit einem Antrag in die Diskussion ein, wobei sie beim Thema eine nationale Begleitmusik fordert (siehe auch Drucksache 6/169 und den Beitrag Mindestlohn: „Demokraten“ fetzen sich).
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 12. Januar 2012