In der Kreisstadt Neubrandenburg fand sich am 23. November der Schul- und Sportausschuß zu einer Sitzung zusammen.
Schwerpunkt der Ausschußsitzung war die Information zum Schulprogramm der Regionalschule Mitte in Neubrandenburg und der Berufsorientierung als Bestandteil des Schulprogramms. Der Schulleiter der Regionalen Schule Mitte, Herr Dieter Leye, referierte über Maßnahmen und Projekte die getroffen wurden um die Berufswahlkompetenz der Schüler zu stärken. Detailliert ging er auf die Projekte „Handeln, Erkunden, Entdecken“ (HEE) und Produktives Lernen (PL) ein.
Das Angebot PL etwa, richtet sich an Schüler ab der 8. Klasse die im konventionellen Unterricht nicht optimal gefördert und gefordert werden können. Schulverweigerer und verhaltensauffällige Schüler haben hier ebenfalls die Möglichkeit auf eine zweite Chance. In den vergangenen zwei Schuljahren erreichten über 70% der Teilnehmer eine Berufsreife. Diese Schüler wären im normalen Unterricht auf der Strecke geblieben und hätten keinen Schulabschluss bekommen. Ohne Kooperation mit örtlichen Firmen und Verbänden sowie finanzieller Unterstützung Außenstehender könnten diese Projekte nicht aufrechterhalten werden.
Schüler die Förderschulen besuchen, erhalten nach Beendigung ihrer Schulzeit keinen anerkannten Schulabschluss und gelten als Schulabbrecher. Mecklenburg-Vorpommern ist auch hier trauriger Spitzenreiter, fast 11 % aller Schüler hier gelten als lernschwach. Ein ähnliches Bildungsprojekt wie die oben genannten, welches diesen Schülern die Erlangung der Berufsreife ermöglichen sollte, kann unterdes nicht weitergeführt werden. Die hierfür nötigen Fördergelder wurden vom zuständigen Ministerium eingespart, so daß die Erfolge des Bildungsprojektes ihr jähes Ende finden werden. Hier lag die Erfolgsquote bei 80 %.
CDU-Ratsherr Luttkus auf abwegen
Im anschließenden Gespräch mit dem Referenten drang die Frage des CDU-Ratsherrn Wilfried Luttkus durch den Raum ob es in der Schule denn auch „normale Schüler“ gäbe. Er selbst übertraf sich anschließend noch in seiner bedenklichen Äußerung, so fragte Herr Luttkus im Anschluss, wie hoch denn der Anteil der Schüler wäre die von der Regionalen Schule auf das Gymnasium wechselten um dort ihr Abitur zu machen, denn diese halte er für deutlich „wertvoller für die Gesellschaft“. Das diese Äußerungen dann bei der Mehrheit der Anwesenden Ratsmitgliedern Erheiterung auslöste lässt mehr als zu wünschen übrig und hinterließ auch bei den NPD-Aktivisten unter den Zuschauern nur das blanke staunen.
Herr Luttkus reiht sich damit gerade zu nahtlos an einer Seite mit dem neuen Bildungsminister von Mecklenburg-Vorpommern Mathias Brodkorb (SPD) ein. Dieser sorgte nach der Ernennung zum Chef des Bildungsressort mit seinem unrühmlichen Vergleich aus der Vergangenheit für mächtig Stirn runzeln und Kopfschütteln in der Bevölkerung. Brodkorb begründete nämlich 2004 seinen Vegetarismus mit der These des umstrittenen Philosophen Peter Singer, der Affen und Behinderte in seiner Argumentation gleich setzte.
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Erstellt am Freitag, 25. November 2011